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CD Katalog der 129 LP-to-CD Transfers

Alphabethisch nach Komponisten: 91 CDs/Doppel-CDs/Boxen  -  gemischte Orchester: 13 CDs/Doppel-CDs

gemischte Konzerte: 3 CDs  -  gemischte Kammermusik 21 CDs/Doppel-CDs  -  Folklore Jazz u.a. 8 CDs

CDs - nach Komponisten A-Z

J.S. BACH: Das Cembalowerk Vol.1 (u.a. Wohltemp. Clavier + Kunst der Fuge) (I. Ahlgrimm, Cembalo) (Philips) (1956) (7CD)


Kaum zu glauben, dass die Gesamteinspielung der Cembalo Werke Bachs mit Isolde Ahlgrimm - ein Meilenstein der Schallplattengeschichte - bis dato noch nie auf CD erschienen ist! Es gab ca. 2017 mal eine Ankündigung, auf die dann aber nichts folgte. Als Quelle dieser Transfers dienten die in den 70zigern vom originalen Label Philips erscheinen beiden 10LP-Boxen. Diese waren nach der Mode der Zeit stereophonisiert, was dem Klang Kraft nahm und eine seltsame "klaustrophobische" Akusitik erzeugte. Glücklicherweise ergab die Wiedrherstellung des originalen Mono-Klangbildes ein sehr gutes Ergebnis. Eine klanglich optimal gelungene VÖ von einer völlig störungsfreien Quelle.


Übrigens ist dei Digitalisierung von analogen Cembalo-Aufnahmen eine besonders heikle Angelegenheit, da der instrumentenspezifische helle Klang keinerlei Manipulationen in der Höhe verzeiht bzw solch ein Vorgehen klar hörbar ist. Zum Glück waren die LPs, die her als Quelle dienten, in optimalem Zustand, sodass quasi nichts elektronisch manipuliert werden musste.

J.S. BACH: Das Cembalowerk Vol.2 (u.a. Goldberg-Var. + Suiten) (Isolde Ahlgrimm, Cembalo) (Philips) (1956)  (7CD)


Kaum zu glauben, dass die Gesamteinspielung der Cembalo Werke Bachs mit Isolde Ahlgrimm - ein Meilenstein der Schallplattengeschichte - bis dato noch nie auf CD erschienen ist! Es gab ca. 2017 mal eine Ankündigung, auf die dann aber nichts folgte. Als Quelle dieser Transfers dienten die in den 70zigern vom originalen Label Philips erscheinen beiden 10LP-Boxen. Diese waren nach der Mode der Zeit stereophonisiert, was dem Klang Kraft nahm und eine seltsame "klaustrophobische" Akusitik erzeugte. Glücklicherweise ergab die Wiedrherstellung des originalen Mono-Klangbildes ein sehr gutes Ergebnis. Eine klanglich optimal gelungene VÖ von einer völlig störungsfreien Quelle.


Übrigens ist dei Digitalisierung von analogen Cembalo-Aufnahmen eine besonders heikle Angelegenheit, da der instrumentenspezifische helle Klang keinerlei Manipulationen in der Höhe verzeiht bzw solch ein Vorgehen klar hörbar ist. Zum Glück waren die LPs, die her als Quelle dienten, in optimalem Zustand, sodass quasi nichts elektronisch manipuliert werden musste.

J.S. BACH: Cembalokonzerte (Isolde Ahlgrimm / Erich Fiala / Das Amati Orchester) (Philips) (Mitte 50ziger)  (1CD)


Beim Transfer auf CD wurde die stereophonsierte LP wieder in das ursprüngliche farbige und natürlich räumliche Mono zurückgeführt.

J.S. BACH: Das Wohltempererierte Klavier I&II (Wanda Landowska) (RCA) (1949 bis 1954)  (4CD)


Mittlerweile gibt es mehrere CD-Ausgaben dieser legendären Aufnahme mit Wanda Landowska. Allesamt haben Defizite im Digital-Transfer. Zuallererst muss zum Verständnis gesagt werden, dass es sich um keinen klanglich ebenmäßigen hintereinander aufgenommenen Zyklus handelt, so wie das heute bei derartig großen Projekten üblich ist. Die Aufnahmen entstanden in einem Zeitraum, in dem die Aufnahmetechnik in kurzer Zeit eine deutlich hörbare Entwicklung genommen hat. Somit klingen manche Aufnahmen deutlich dumpfer oder verhangener als andere, bei manchen sind Oberflächengeräusche hörbar, bei anderen nicht. Es ist auch möglich, dass das Arrangement der Aufnahmelokalität (bei der Cembalistin zuhause!) oder die Mikro-Postierung nicht immer gleich war.

Bei allen bisherigen CD-Ausgaben (BMG, Sony und Naxos) ergibt sich in der klanglichen Aufbereitung eine quasi Angleichung der einzelnen Aufnahmen. Auch wenn das wohl nicht beabsichtigt war, zeigen sich daran doch klar klangliche Eingriffe in die originale Quelle mittels Frequenzweichen. Die BMG CD-Ausgabe aus den späten 80zigern klingt zusätzlich verhallt und in den Höhen sehr abgedämpft. Die neuere Sony-Ausgabe lässt das trotz des hellen Cembaloklangs die Wärme der Originale vermissen. Die Naxos-Ausgabe klingt ebenfalls sehr hart und analytisch.

Die Idee des hier vorliegenden LP-to-CD Transfer war die Unterschiedlichkeit der Klangereignisse zu akzeptieren und zu belassen - ebenso den per se etwas verhangenen Klang der sehr sauberen deutschen Pressung (5LP-Box), welcher dadurch die Fülle und Homogenität des Klangs des Instruments betont. Auf keiner der offiziellen und halb-offiziellen Transfers klingt das Instrument so reich und edel. Ebenso sind bei aller Unterschiedlichkeit im Klang (was nicht stark auffällt oder störend ist) die Oberflächengeräusche im Gegensatz zu anderen VÖs auf diesem LP-to-CD Transfer kaum wahrnehmbar.

Natürlich hört man bei den Masterings von originalen Quellen mehr Details als bei diesem Transfer einer deutschen Pressung (und die deutschen Kopien waren immer etwas weicher als die in den USA verwendeten), aber solange offizielle Transfer-Ergebnisse nicht auch die Klangschönheit und Fülle der Aufnahmen zeigt, ist eine "schöne Ahnung des Möglichen" vielleicht die erstrebenswertere Variante zum Hören dieser einmaligen Aufnahmen.

J.S. BACH: Orgelwerke (F. Germani, Orgel) (EMI) (Mitte 50ziger) (3CD)


Der Organist Fernando Germani ist leider immer noch von Warner (welche EMI übernommen hat) kaum auf CD veröffentlicht - so auch keine der hier vorgestellten klanglich hervorragenden monauralen Bach Aufnahmen. Die Stereophonisierung der klanglich sehr guten französichen 4LP Box konnte wieder in ein klares Monosignal mit der ursprünglichen Akustik zurückgeführt werden.

J.S. BACH: Orgelwerke (C. Weinrich, Orgel) (Westminster) (1956) (1CD aus 2LPs)


Carl Weinrich hat bei Westminster in Stereo das Orgelwerk Bachs eingespielt. Hier sind zwei dieser Stereo-LPs (WST 14043 + WST 14060) auf einer CD veröffentlicht. Klanglich ausgezeichnete Aufnahmen, die den einige Jahre später entstandenen RCA-Aufnahmen in nichts nachstehen. Zudem werden bei den Westminster-Aufnahmen historische Orgeln bespielt.

J.S. BACH: Orgelwerke (Carl Weinrich, Orgel) (RCA) (1963) (1CD)


Auch die RCA hatte einige Aufnahmen von dem Organisten Fernando Germani als LP veröffentlich, aber erst eine einzige CD (Bach - in der großen Living-Stereo-Box) herausgebracht. Dabei sind die Aufnahmen allesamt ganz hervoragend. Außen dem Transfer dieser Bach CD hier gibt es noch eine Weinrich CD mit Brahms, Liszt, Mendelssohn und Franck weiter unten.

J.S. BACH: Orgelwerke (Th. Klein, Orgel) (Intercord) (1977) (1CD)


Eine ziemlich vergessene Aufnahme eines ziemlich vergessenen Bach-Organisten. Eine kleine Entdeckung ...

J.S. BACH: Kunst der Fuge - Vol.1 (Fine Arts Quartet & New York Woodwind Quintet) (Concert-Disc) (1964) (1CD)


Eine stimmige und geistreiche Instrumentierung der Kunst der Fuge von J.S. Bach für Streichquartett und klassisches Bläserquintett durch den Flötisten Samuel Baron. Die Stereoaufnahme mit dem Fine Arts Quartet und dem New York Woodwind Quintet ist eine Concert Disc Aufnahme und könnte rechtlich von Vanguard auf CD veröffentlicht werden. Die für CD geplanten Ausgaben dieser beiden Ensembles durch das Label Vanguard scheinen jedoch schon seit vielen Jahren abgeschlossen zu sein. Der Klang der Aufnahme ist gut, die LP-Quelle ist „Concert-Disc Standard“ - was bedeutet, dass manche Störungen und Oberflächengeräusche zu minimieren waren.

J.S. BACH: Kunst der Fuge - Vol.2 (Fine Arts Quartet & New York Woodwind Quintet) (Concert-Disc) (1964) (1CD)


Eine stimmige und geistreiche Instrumentierung der Kunst der Fuge von J.S. Bach für Streichquartett und klassisches Bläserquintett durch den Flötisten Samuel Baron. Die Stereoaufnahme mit dem Fine Arts Quartet und dem New York Woodwind Quintet ist eine Concert Disc Aufnahme und könnte rechtlich von Vanguard auf CD veröffentlicht werden. Die für CD geplanten Ausgaben dieser beiden Ensembles durch das Label Vanguard scheinen jedoch schon seit vielen Jahren abgeschlossen zu sein. Der Klang der Aufnahme ist gut, die LP-Quelle ist „Concert-Disc Standard“ - was bedeutet, dass manche Störungen und Oberflächengeräusche zu minimieren waren.

J.S. BACH: "Ich hatte viel Bekümmernis" Kantate BWV 21 (Th. Stich-Randall / J. Sternberg / Wiener Staatsoper) (1959) (1CD)


Eine der raren und nicht auf CD veröffentlichten Aufnahmen mit der Sopranistin Therese Stich-Randall. Die für diese LP-Ausgabe stereophonisierte Fassung wurde mit klanglichem Gewinn wieder in das originale Mono zurückversetzt.

J.S. BACH: 4 Orchestersuiten (Reiner / RCA Orchestra) (RCA) (1953) (US-Pressung + Französische Pressung) (2CD)


Es gibt mehrere inoffizielle CD-VÖs dieser Aufnahme, die alle (außer der längst nicht mehr greifbaren hervorragenden LITV-Ausgabe von Lani Spahr!) die Wärme, das Silber in den Höhen und die Kraft der originalen US-Pressung vermissen lassen. Diese Natürlichkeit des Klangs ohne jegliche Zugabe oder Verfremdung (wie z.B. leider beim Label Pristine zu hören) stand beim JAW-Transfer im Vordergrund. Die leichten Verzerrungen und das etwas verhangene Klangbild der vorhandenen LP-Quelle der US-Pressung wird durch die Fülle des Klangs aufgewogen. Die neuere französische RCA-Pressung (Ende 70ziger Jahre) klingt etwas klarer, aber auch härter als die amerikanische Doppel-LP. Die Präferenz der Klangbilds ist Geschmackssache.

B. BARTOK: Orchesterkonzert (Reiner / Pittsburgh S.O.) (Col) (1950) (1CD)


Eine hervorragende Aufführung, welche ganz anders gestaltet ist als die 10 Jahre später entstandene Aufnahme mit dem CSO: erzählerischer, freier und mehr an einem unaussprechlichen inhaltlichen Bogen des Werks orientiert. Das Orchester spielt äußerst intensiv und virtuos – eine großartige mehr an eine Liveaufführung erinnernde Alternative zur CSO-Einspielung. Es gibt mittlerweile auch eine offizielle CD-VÖ, durch welche sich aber dieser Transfer nicht erübrigt hat. Die Sony VÖ klingt sehr klar, aber auch hart. Mein LP-to-CD Transfer ist etwas verhangener, aber nicht so nüchtern im Klangbild.

L.v. BEETHOVEN: Septett op.20 (Boston Chamber Players) (Nonesuch) (1980) (1CD)


Eine der wunderbaren Boston Chamber Players Aufnahmen, die Nonesuch nicht auf CD veröffentlicht hat. Höchste Streicher- und Bläserkultur.

L.v. BEETHOVEN: Späte Streichquartette (Hollywood Strings Quartet) (Capitol) (1957) (3CD)


Alle von Capitol (bei EMI) entstandenen Aufnahmen des Hollywood String Quartets sind in Lizenz-Ausgabe bei Testament auf CD veröffentlicht worden – allerdings in sehr unterschiedlicher Transfer-Qualität. Einige der Transfers klingen sehr analytisch hart und kalt. Dieser LP-Transfer gibt den Aufnahmen wieder die ursprüngliche sinnlichere Wärme zurück, welche dem phantastischen farbigen Spiel des Ensembles besser gerecht wird.

L.v. BEETHOVEN: Klaviersonaten Vol.1 (A. Schnabel, Klavier) (HMV) (1938) (4CD)


Es ist kaum zu glauben, in welch mangelhafter Qualität die legendäre Einspielung des Beethoven Zyklus mit Artur Schnabel von EMI und jetzt vom nachfolgenden Rechte-Besitzer Warner auf CD veröffentlicht wurde. Auch die VÖs anderer Firmen sind nur in zwei Fällen etwas besser. EMI hatte in England in den frühen 80zigern den Zyklus in 4 LP-Boxen plus einer Box mit anderen Klavierwerken Beethovens heraus gebracht. Die Transfers und das Remastering vollzog der Toningenieur Keith Hardwick. Dieser hat das Kunststück vollbracht, den Aufnahmen alle Höhen zu belassen und dennoch die Schellack Oberflächengeräusche so zu minimieren, dass der Diskant des Klavier frei und ungestört erklingen kann! Diese hervorragend gelungenen und nie übertroffenen Überspielungen der Beethoven (und Schubert) Solo-Aufnahmen von Schellack auf LP waren die Vorlange für diesen CD-Transfer, bei dem zudem die manchmal etwas problematische Klangpyramide (blecherne Höhen, wenig Bässe) zudem noch deutlich verbessert werden konnte!

L.v. BEETHOVEN: Klaviersonaten Vol.2 (A. Schnabel, Klavier) (HMV) (1935) (4CD)


Es ist kaum zu glauben, in welch mangelhafter Qualität die legendäre Einspielung des Beethoven Zyklus mit Artur Schnabel von EMI und jetzt vom nachfolgenden Rechte-Besitzer Warner auf CD veröffentlicht wurde. Auch die VÖs anderer Firmen sind nur in zwei Fällen etwas besser. EMI hatte in England in den frühen 80zigern den Zyklus in 4 LP-Boxen plus einer Box mit anderen Klavierwerken Beethovens heraus gebracht. Die Transfers und das Remastering vollzog der Toningenieur Keith Hardwick. Dieser hat das Kunststück vollbracht, den Aufnahmen alle Höhen zu belassen und dennoch die Schellack Oberflächengeräusche so zu minimieren, dass der Diskant des Klavier frei und ungestört erklingen kann! Diese hervorragend gelungenen und nie übertroffenen Überspielungen der Beethoven (und Schubert) Solo-Aufnahmen von Schellack auf LP waren die Vorlange für diesen CD-Transfer, bei dem zudem die manchmal etwas problematische Klangpyramide (blecherne Höhen, wenig Bässe) zudem noch deutlich verbessert werden konnte!

L.v.. BEETHOVEN: Klavierwerke (A. Schnabel, Klavier) (HMV) (1939) (2CD)


Bei den VÖs der Beethoven Klavierstücken mit Artur Schnabel verhält es sich genau so wie beim Sonaten-Zyklus, nur dass die VÖs hier noch wesentlich rarer sind. Offiziell sind nur in Japan nicht auf CD erschienen. Auch hier sind die Transfers von Keith Hardwick unerreicht!

A. BERG: "Wozzeck"-Fragmente + "Le Vin" (Phyllis Curtin / Leinsdorf / BSO) (RCA) (1966) (1CD)


Eine Platte, die es so nie gegeben hat ... Beide Stücke waren jeweils bei den Leinsdorf Einspielungen der Mahler 5ten und 6ten (hier in den originalen Cover mit abgebildet) auf der vierten LP-Seite als "Füller" mit beigegeben. Die frei erfundene Gestaltung des Covers ist an die beiden Mahler Doppel-LPs angelehnt. Klanglich ganz hervorragend und interpretatorisch wohl die erste Wahl für beide Werke!

H. BERLIOZ: Requiem (F. Mahler / Hartford S.O.) (Vanguard) (Anfang 50ziger) (1CD)


Eine großartige Aufnahme des Berlioz Requiems mit dem in Vergessenheit geratenen Dirgenten Fritz Mahler, einem Verwandten von Gustav Mahler, der den 50ziger und 60ziger Jahren in den USA das Hartford Symphony Orchestera leitete. Das Berlioz Requiem (Ersteinspielung in originaler Besetzung!) war eine seiner ersten Aufnahmen mit diesem Orchester. Auch wenn die Veröffentlichung von den Masterbändern sicherlich noch eine Menge an Klangqualität bringen würde, so ist schon anhand der LPs (manchmal leider mit etwas Schleifgeräuschen) zu hören, wie gut das Orchester spielt und der Chor singt und wie intensiv und klassisch streng die Aufführung geraten ist. Eine der besten Einspielungen des frühen Berlioz Werkes.

H. BERLIOZ: Orchesterauszüge aus "Romeo und Julia" + Römischer Carneval Ouv. (L. Bernstein / NYP) (Col) (1960) (1CD)


Eine der schönste Schallplatten-Aufnahmen mit Leonard Bernstein überhaupt. Der Klang der Aufnahme ist sehr gut, mit weitem Panorama, aber die offiziellen CD-Überspielungen werden der Natürlichkeit der Wiedergabe und der Klangschönheit des hochambitionierten Orchesterspiels nicht ganz gerecht - deshalb dieser LP-Transfer, der natürlich zudem noch das "Vinyl-Flair" atmet.

E. BLOCH: Klavierquintett (Glazer / Fine Arts Quartet) (Concert-Disc) (1972) (1CD)


Die Referenzaufnahme des Bloch Quintetts! Das Fine Arts Quartet harmoniert wunderbar mit dem Pianisten Frank Glazer, die Balance ist perfekt, die Durchsichtigkeit hervorragend. Es handelt sich hier um die monaurale Ausgabe der Stereo-Aufnahme von Concert-Disc - was der Natürlichkeit, Präsenz und Klangschönheit der Einspielung keinen Abbruch tut.

J. BRAHMS: Sinfonie Nr.3 (F. Stock / Chicago Symphony Orchestra) (COL) (1940) (1CD)


Frederick Stock ist heute auf CDs nur noch hie und da als Begleiter großer Solisten zu finden. Der zweite Dirigent des Chicago Symphony Orchestras (der erste hieß Theodore Thomas) hat aber einige hervorragende Schallplatten (zuerst bei RCA, dann bei Columbia) produziert, die den CD Markt noch nicht erreicht haben. Das Label Dante hatte vor 30 Jahren das meiste davon auf CD herausgebracht - in sehr unterschiedlicher Transfer-Qualität. Von den im Format großen aufgenommenen Werken möchte ich Schuberts "Große C-Dur", Tschaikowskys 5te und die Sinfonie von Chausson hervorheben - allesamt unbedingt hörenswert.

Diese Brahms 3te von 1940 zeigt sowohl Stocks klassisches Formgefühl als auch seine persönlichen Freiheiten im Dirigat. Das Orchester war damals schon von beachtlicher Qualität und auf dem Weg zu großem Klang.

J. BRAHMS: Serenade Nr.1 (Scherman / Little Orchestra Society) (DECCA USA / DG) (1953) (1CD)


Der Schallplattenmarkt orientiert sich bezüglich Veröffentlichungen sehr an bekannten Namen. Auch bei sogenannten "historischen" Aufnahmen ist das nicht anders. Es gibt Interpreten, die dabei "hinten runter fallen" - was ganz und gar nichts mit der Qualität zu tun hat. Zum Beispiel hier die erste Brahms Serenade mit dem Dirigenten Thomas Scherman: Eine hervorragende Einspielung - in jeder Hinsicht! Auch der monaurale Klang ist sehr gut.

J. BRAHMS: 19 ungarische Tänze (Fritz Mahler / Hartford S.O.) (DECCA) (US-Pressung + französische Pressung) (1962) (1CD)


Fritz Mahler und das Hartford Sympony Orchester haben bei der amerikanischen Decca 19 der 21 Ungarischen Tänze von Johannes Brahms eingespielt. Leider ist diese kraft- und phantasievolle Einspielung überhaupt nicht mehr zu haben und auch nie auf CD erschienen – obwohl klanglich hervorragende Arbeit geleistet wurde. Das Orchester spielt virtuos und farbig und der Dirigent Fritz Mahler - ein entdeckenswerter Geheimtipp - hat mit einer sehnigen, glühenden und ausgereift klassische Lesart eine Referenzaufnahme geschaffen. Der LP-to-CD Transfer ist gut, aber leider wiesen die LP-Quellen doch teilweise deutliche Verzerrungen gegen LP-Seiten auf, sodass bei an sich gutem Klang sicher nicht die Qualität erreicht werden konnte, die bei einer Überspielung vom Masterband zu erzielen wäre. Eine wichtige Platte, die unbedingt der Beachtung wert ist!

Neben der für den Transfer verwendeten US-Ausgabe (oben) ist auch die französische Pressung abgebildet, vor der ebenfalls eine CD erstellt wurde. Der Klang beider Platten ist sehr unterschiedlich und reizte somit, beide Vorlage zu transferieren.

J. BRAHMS: Klavierkonzert Nr.1 (Rubinstein / Reiner / CSO) (RCA) (1955) 1CD (originale Aufnahme mit Mono-Equipment!)

(US-Pressung + französische Pressung) (1CD)


Die originale Mono-Aufnahme, welche - wie bis 1957 bei RCA üblich - gleichzeitig zur Stereo-Aufnahme mit anderem Equipment aufgezeichnet wurde. Das Ergebnis ist ähnlich spektakulär wie bei dem Brahms Violinkonzert mit Heifetz und Reiner – nur sind sowohl beide zur Verfügung stehenden Quelle - die US-Pressung und die Deutsche Pressung - nicht in weniger perfektem Zustand wie beim Violinkonzert, was sich in leichten Verzerrungen gegen Ende des ersten und dritten Satzes bemerkbar macht. Der besonders edle Klang der Mono-Bänder rechtfertigt dennoch den Transfer.

J. BRAHMS: Violinkonzert (Heifetz / Reiner / CSO) (RCA) (1955) 1CD (originale Aufnahme mit Mono-Equipment!) (US-Pressung) (1CD)


Die originale Mono-Aufnahme, welche - wie bis 1957 bei RCA üblich - gleichzeitig zur Stereo-Aufnahme mit anderem Equipment aufgezeichnet wurde. Das klangliche Ergebnis ist hervorragend, was ganz besonders der Solo-Violine zugute kommt, die nun klar positioniert ist. Die Klarheit deren Klangs übertrifft deutlich die Stereo-Ausgabe. Eine echte Entdeckung und Anregung, manche Aufnahmen wieder im alternativen Mono zu veröffentlichen! Auf der CD befinden sich zwei Transfer-Varianten - eine etwas mehr bereinigt, eine etwas belassener mit minimal mehr Oberflächengeräuschen. Der Unterschied ist sehr gering, aber da der Platz es zuließ, sind nun beide Transfers vertreten.

J. BRAHMS: Violinkonzert (Wolf / Collins / Sinfonia of London) (HMV) (1959) 1CD (Mono-VÖ, original Stereo) (GB-Pressung) (1CD)


Die originale Stereo-Aufnahme liegt hier in einer sehr guten Mono-Ausgabe vor.

J. BRAHMS: Klarinettentrio op.114 + Horntrio op.40 (Boston Chamber Players) (Nonesuch) (1985) (1CD)


Nonesuch hat diese wunderbare Aufnahme nicht auf CD veröffentlicht. Der Klarinettist Harold Wright und der Hornist Charles Kavalovski waren beim Boston Symphony Orchestra prägende Solisten ihres Registers und sind heute Legende.

J. BRAHMS: Sonaten für Viola und Klavier Nr.1 + Nr.2 (W. Primrose / R. Firkusny) (Capitol) (1958) (1CD)


Es gibt zwei offizielle CD-Veröffentlichungen dieser legendären Schallplatte. Beide haben ihre Schwächen. Auch wenn die Seraphim-LP (wie es bei der US-Tochtergesellschaft der EMI üblich war) etwas Oberflächengeräusche hat, so ist der Klang im Vergleich zu den genannten offiziellen CDs doch recht natürlich und angenehm.

J. BRAHMS: Sonaten für Viola und Klavier Nr.1 + Nr.2 (M. Tree / R. Goode) (Nonesuch) (1982) (1CD)


Auch diese LP ist von Nonesuch leider noch nicht veröffentlicht - was sicher nicht an der künstlerischen Qualität liegt! Michael Tree, der Bratscher des Guarneri Quartet, ist als Solist nicht sehr oft hervor getreten - aber wenn, dann mit beachtlichen Aufnahmen.

J. BRAHMS: Ein Deutsches Requiem (Robert Shaw / RCA Victor Chorale / RCA S.O.) (RCA) (1948) (1CD)


Wohl eine der allerbesten Einspielungen des Deutschen Requiems, welche je gemacht wurden! Robert Shaw ist in digitalen Zeiten von der RCA und deren Nachfolger Sony bisher nur "halb-endeckt": Etwas Händel, etwas Bach, Opernchöre, Stephen Foster und ähnliches - aber keine der großartigen Shaw-Produktionen mit Werken von Strawinsky, Poulenc, Britten oder eben hier Brahms. Mit Aufnahmen-Transfers den zuletzt erwähnten Komponisten habe ich dem große Chordirigenten hier angemessen Ehre erweisen wollen. Das Brahms Requiem ist eine ausgezeichnet klingende frühe Aufnahme des Dirigenten - natürlich in mono. Eine hervorragende Enselbeleistung - auch die beiden Solisten überzeugen vollkommen. Übrigens: Die beim Label Telarc produzierten "Remakes" sind allesamt beachtlich, halten aber in keinem Punkt (auch aufnahmetechnisch nicht) den RCA-Aufnahmen stand.

B. BRITTEN: A Ceremony of Carols u.a. (Shaw / Shaw-Chor / RCA S.O.) (RCA) (1964) (1CD)


Robert Shaws Zugang zu neuerer Musik ist immer ein Verständnis der Musk von innen heraus. Neben allem Eindruck von Stilsicherheit und Chorqualität ergreift den Hörer bei Shaws Einspielungen zuallererst die Aussage der Stücke selbst. Entscheidend beteilgt daran ist die Art des Chorklangs in subtiler Verfeinerung: eine gezielt eingesetze Vibrato-Kultur, die nicht zu Lasten der Klarheit geht. Die somit erreichbare Intensität und das Expressivo sind mit den Mitteln des heute oftmals gepflegten vibrofreien Chorgesangs nicht zu erreichen. Eine auch technisch hervorragende RCA Stereo Produktion.

A. BRUCKNER: Sinfonie f-moll "Studiensinfonie" + Ouvertüre g-moll (E. Shapirra / LSO) (EMI) (1972) (1CD)


Es ist kaum zu glauben, dass diese Aufnahme von EMI und Warner anscheinend vergessen wurde. Bruckner ist sehr beliebt geworden - auf Tonträger allemal. Von der f-moll Studiensinfonie gibt es immer noch nicht allzuviele Aufnahmen - und die meisten haben deutliche Schwächen. Shapirra und das LSO überzeugen vollkommen. Der Interpretationsansatz ist durchaus "brucknerisch" breit und wuchtig, was man natürlich bei diesem "Frühwerk" als anachronistisch empfinden könnte. Aber diese Lesart ist nicht übertrieben und alles entwickelt sich ganz natürlich. Zudem gibt es hier zudem noch eine ausgezeichnete Einspielung der Ouvertüre g-moll. Es ist eine Aufnahme, die hilft beide Werke durchaus als vollgültig und meisterhaft zu empfinden. Ein etwas "anderer" Bruckner, der sich aber dennoch vor keinem seiner Komponisten-Zeitgenossen verstecken muss. Das LSO spielt ausgezeichnet und die Aufnahmetechnik ist respektabel. Es gab schon zwei private Versuche eines LP-to-CD Transfers, beide im Klangbild nicht sehr natürlich. Mein Transfer verschweigt nicht ganz die LP-Quelle, klingt dafür aber sehr vital und farbig.

A. BRUCKNER: Requiem + Vier Orchesterstücke (H.-H. Schönzeler / LSO) (Unicorn) (1974) (1CD)


Die erste Stereo-Einspielung des Requiems und der vier Orchesterstücke - und in ihrer Art einer "konvertionellen" Aufführung immer noch die beste. Hans-Hubert Schönzeler ist bei Bruckner-Verehrern als der Dirigent der Unaufführung von der Bruckner 8ten in der Erstfassung und der 3ten in der Erstfassung bekannt. Es gibt einige englische Schallplattenproduktionen - siehe hier den Weber LP-to-CD Transfer - des deutschen vielseitigen Musikers, der wegen des NS-Regimes nach Australien ausgewandert war und dort als Dirigent gewirkt hat.

Die vier Orchesterstücke sind tatsächlich Studien-Stücke - quasi eine Handgelenksübung in Form und Orchestrierung, gut gemacht aber auch belanglos. Das trifft in keiner Weise auf das frühe Requiem zu, meines Erachtens das erste größere geniale Werk Bruckners. Es gibt von dem sehr ambitionierten Werk mittlerweile ein paar Einspielungen, die stilistisch und interpretatorisch unterschiedliche Ansätze verfolgen. Wenn man die konventionelle Art des Musizierens mag, ist man bei der Schönzeler Aufnahme bestens bedient.

A. BRUCKNER: Messe e-moll + Te Deum (R. Forster / Hedwigs Kathedrale Berlin / Berliner Philh.) (EMI) (Mitte 50ziger) (1CD)


Eine ganz wunderbar inhaltlich erfüllte und gut aufgenommene Mono-Aufnahme der e-moll Messe in der originalen Fassung mit reiner Bläser-Begleitung. Diese Aufnaheme der Messe ist nur einmal in Frankreich veröffentlicht worden. Das Te Deum war auch als gute CD-Ausgabe bei EMI zusammen mit dem Brahms Requiem mit Kempe erschienen.

F. COUPERIN: Concert Royal Nr.3 + Nr.4 (New York Chamber Soloists) (DECCA USA) (1961) (1CD)


Barocke Instrumentalmusik in historisch informierter Aufführungspraxis gibt es heute zuhauf. In konventioneller Spielweise mit sehr guten Ensembles mit herausragendem Klangsinn ist solche Musik so wie hier sehr selten eingespielt worden.

F. DANZI: Bläserquintette op.56,1 + op.67,2 + op.56,2 (New York Woodwind Quintet) (Nonesuch) (1966) (1CD)


Die Bläserquintette von Franz Danzi sind mittlerweile öfters eingespielt worden. Die Aufnahme des New York Woodwind Quintett wird wohl für immer in Puncto phantasievollem Spiel und Klangsinn dabei einen Spitzenplatz behaupten.

F. DRAESEKE: Sinfonie Nr.3 "Tragica" (H. Desser / Berliner Sinf.Orch.) (Varese) (1955) (1CD)


Felix Draeseke wird seit 20 Jahren verstärkt wieder entdeckt und das ist u.a. auch sehr dem Label CPO und seinen Produktionen zu verdanken. Sein vielleicht reifstes Werk ist die letzte dritte Sinfonie. Die hervorragend klingende monaurale Aufnahme mit dem Dirigenten Hermann Desser mag kleine orchestrale Schwächen haben, aber Intensität und Aussage der Musik sind deutlich ergreifender und stimmiger als bei den digitalen CPO-Produktion.

A. DVORAK: Cellokonzert h-moll (Tortelier / Sargent / Philharmonia Orch.) (EMI) (1956) (1CD)


Die EMI-Stereoaufnahme des Cellokonzertes h-moll von Dvorak mit Tortelier und Sargent ist seltsamerweise bis heute nicht auf CD erschienen. Dabei ist es eine bedeutsame ergreifende Interpretation, sowohl von Torelier als auch von Sargent mit einem glänzend aufgelegtem Philharmonia Orchestra.

A. DVORAK Klavierquintett op. 81 (Fine Arts Quartet) (Concert Disc) (1965) (1CD)


Frank Glazer und das Fine Arts Quartet, eine sehr gut klingende Stereoaufnahme von Concert-Disc. Es gibt wenige sehr gute Einspielungen des großen Kammermusikwerks von Dvorak - diese hier gehört unbedingt dazu.

W. FURTWÄNGLER: Sinfonisches Konzert für Klavier und Orchester h-moll (Barenboim / Mehta / LA S.O. ?) (1971) (1CD)


Daniel Barenboim ist einer der wenigen Dirigenten, die sich in Wort UND TAT um das kompositorische Erbe von Wilhelm Furtwängler bemühen. Das riesige Sinfonische Konzert für Klavier und Orchester h-moll hat der Pianist und Dirigent in beiden Funktionen öfters aufgeführt. Dieser Mitschnitt hier ist "kurios" - besonders weil nicht abschließend geklärt ist, ob nun unter Zubin Mehtas Leitung das Israel Philharmonic oder das Los Angeles S.O spielt. Als ob dazu nicht einer der beiden Herren ein abschließendes Wort sagen könnte - solange sie noch leben. Es hat wohl keiner gefragt ...

Barenboim und Mehta haben beide einen Zugang zu dieser komplexen und tragischen Musik. Es ist eine sehr berührende Aufführung geworden, welche diese Veröffentlichung auf CD verdient. Die LP ist zumindest theoretisch secondhand greifbar und von einer CD-VÖ des Labels ist hie und da zu lesen (mit CD-Nummer), aber es ist deren Existenz nicht zu verifizieren.


Die Komposition selbst steht einmalig in der Musikgeschichte da. Selbst das gewaltige Busoni Klavierkonzert hat nicht solch eine komplexe Struktur und derart riesige Satzausmaße - auch wenn Furtwängler zur Umsetzung seiner durchaus vorhandenen über rein Musikalisches hinausgehende Aussage im Gegensatz zu Busoni keinen Chor benötigt. Neugierde, Geduld und oftmaliges Hören offenbart dem ungewohnter Musik gegenüber Aufgeschlossenen ein faszinierendes Werk, welches ebenso komplex weitgefasste Fragen zum Musikhören, zur Bewertung von Musik und zur Selbstreflexion aufwerfen. 


Das Klangbild ähnelt zu Beginn frappierend dem Mitschnitt vom 19.1.1939 mit Wilhelm Furtwängler und Edwin Fischer aus der Alten Philharmonie. Aber schnell erkennt man auch das Stereo und die moderne Orchesterqualität - der Oboe nach würde ich auf Los Angeles S.O. tippen ...

Es könnte sich um einen MC-Mitschnitt aus dem Rundfunk handeln - oder um eine vor Ort im Konzert mitgeschnittene heimliche Privataufnahme. Der Klang ist nach einer Einhörphase durchaus azeptabel. Zwar ist das Grundrauschen recht hoch und es gibt bezüglich Stereo-Balance Unregelmäßigkeiten, aber zumindest bleibt die Tonhöhe konstant und es gibt keine Schwankungen im Frequenzspektrum. Ich habe versucht möglichst alle Schwachpunkte der zu verbessern oder zu kaschieren, ohne die Tonsubstanz anzugreifen. Somit hat die Aufnahme zwar noch ein hohes Grundrauchen und eine recht große Distanz, ist aber ansonsten gut hörbar und deutlich besser als der Höreindruck über LP.

G. GERSHWIN: Porgy & Bess (Auszüge) (diverse) (RCA) (50ziger) (1CD)


Eine Zusammenstellung von Einzelnummern aus "Porgy and Bess", welche in den Jahren von 1935 bis 1953 für RCA entstanden sind: Laurence Tibbett, Helen Jepsen, Eleanor Steeber, Rise Stevens, Robert Merrill, Robert Shaw Chor und Cab Calloway. Alles wunderbare und ergreifende Trouvaillen.

E. Grieg: Peer Gynt Suiten Nr.1+2 (Weldon / LSO) (Col) (195x (1CD)


Der Dirigent George Weldon ist heute kaum mehr im Bewusstsein. Dabei hatten seine Grieg und Elgar Aufnahmen zurecht eine beachtliche Reputation. Die Grieg Aufnahmen in Stereo aus den 50zigern waren einmal bei der japanischen EMI als CD veröffentlich, diese frühe Monoaufnahme ist offiziell nicht als als CD erschienen.  George Weldon machte übrigens von den Peer Gynt Suiten keine Neuaufnahme in Stereo.

Genau genommen handelt es sich hier nicht um einen eigenen CD-to-LP Transfer, sondern um eine klanglich deutliche Verbesserung einer anderen Transfer-Quelle - und zudem um eine optische Aufwertung mit vollständigem originalen Cover und Label.

E. Grieg: Orchesterwerke (Abravanel / Utah Symphony Orchestra) (Vox) (1976) (2CD)


Was dem Konzertgänger in Philadelphia Eugene Ormandy war, das war den Hörern in Salt Lake City Maurice Abravanel. Es gibt viele Parallelen beider langen und fruchtbaren Verbindungen von Dirigent und Orchester. Maurice Abravanel hat mit seinem Utah Symphony Orchestra zahlreiche Aufnahmen für das Label Vanguard gemacht - unter anderem sehr hörenswerte Mahler und Sibelius Zyklen. Hier ist ein großer Teil des Grieg-Projekts zu hören, das vom Label Vox in quadrophoner Technik aufgenommen und in diesem Format als 3LP-Box veröffentlicht wurde. Es gibt noch weitere Grieg Aufnahmen mit Abravanel, z.B. die Nowegischen Tänze op.34, Hochzeit auf Troldhaugen op.65 und das Klavierkonzert. Die noch unvollständigere Übernahme, die auf der deutschen FSM Doppel-LP herauskam, war in Stereo produziert.

Die amerikanische quadrophone Vox-Box (3LP) klingt - in Stereo abgespielt - sehr weit und tief gestaffelt, aber dennoch klar und farbig.


Die CD-Ausgabe von 1992 (ohne die Altnorwegische Romanze mit Variationen op.31, aber dafür mit den Norwegischen Tänzen op.34 und Hochzeit auf Troldhaugen op.65,6) war klanglich eher enttäuschend, weil die neue Abmischung fast den gesamten Raumklang vermissen ließ. Vermutlich wurden ausschließlich die direkt gerichteten Mikrophone für diese Stereoabmischung verwendet und alle Raummikros unberücksichtigt gelassen. So fehlt das klangschöne Spiel mit dem Raum, das gerade für die Fülle und den Schmelz der Streicherklangs so wichtig ist. Das feine Utah Symphony Orchestra bekam auf den VOX-CDs somit eine eher dünne und helle Klangfarbe.

In diesem LP-to-CD Transfer wird jenem Klangbild Rechnung getragen, welches bei der Produktion der Aufnahmen beabsichtigt war. Der Gewinn an Klang und Farbigkeit wiegt das minimale Granulatgeräusch des Vinyls leicht auf. Eine wunderbare Platte, die auch zusätzlich wegen der anderweitig nicht veröffentlichten Altnorwegischen Romanze mit Abravanel unbedingt hörenswert ist.

G.F. HÄNDEL: Orgelkonzerte op.4, Nr.1-6 (Weinrich / Fiedler / Artur Fiedler Sinfonietta) (RCA) (1967) (1CD)


Ein rundherum stimmige "nicht-HIP-Einspielung" der Händel Orgelkonzerte op.4. In der konventionellen Spielweise ist nichts pathetisch, übertrieben oder dick im Klang. Carl Weinrich und Arthur Fiedler harmonieren ausgezeichnet. Großartige Orchesterleistung, sehr gut aufgenommen. Der Transfer von der deutschen Victrola-Pressung ist leicht verhangen, aber dennoch gut gelungen. Die auf der originalen Doppel-LP beigegebenen sechs Fugen sind aus platztechnischen Gründen beim Transfer der Orgelkonzerte op.7 zu hören.

Zu Transfer diente eine deutsche 5LP-Box mit Händel Concerti Grossi, den sechs Orgelkonzerten op.4 und den sechs Fugen. Da die Concerti Grossi op.6 mit Alexander Schneider in der großen Living Stereo Box von Sony ausgezeichnet remastert vorliegen, habe ich aus dieser LP-Box nur die LP-Seiten 5 bis 8 genutzt und das Cover der entsprechenden US LSC Veröffentlichung verwendet.

G.F. HÄNDEL: Orgelkonzerte op.7, Nr.1-6 + 6 Fugen (Weinrich / Fiedler / Artur Fiedler Sinfonietta) (RCA) (1968) (2CD)


Wie bei op.4 überzeugende Aufnahmen der Orgelkonzerte op.7 von Händel. Ein voller, klarer schlanker Orchesterklang und keinerlei interpretatorischen Mätzchen. Was angesichts der vielen Wiederveröffentlichungen der Showpieces mit Boston Pops nicht mehr so bekannt ist: Arthur Fiedler war ein ganz seriöser Dirigent, der sich zurecht seinen Namen gemacht hat. Den Grenzbereich zwischen Klassik und Unterhaltung hat er sich - und den Hörern - in seinem Alter zusätzlich "gegönnt". Wieder eine großartige Orchesterleistung und sehr gut aufgenommen. Der Transfer von der Read Seal US-Pressung der Doppel-LP mit op.7 war deutlich leichter und unproblematischer als bei op.4 zu erstellen. Ein klangliches Schmuckstück. Die sechs Fugen für Orgel Solo stammen von der deutschen Victrola Pressung der Händel Orgelkonzerte op.4.

G.F. HÄNDEL: 4 Cembalosuiten (I. Ahlgrimm) (Eterna VEB / Philips) (1968) (1CD)


Isolde Ahlgrimm hat die Händel Suiten teilweise doppelt aufgenommen. Die Einspielung einer Auswahl von vier Suiten hier entstand für das DDR-Label Eterna 1968 auf einem Joannes Ruckers Cembalo von 1599 - hier in einer deutschen LP-Lizenzausgabe von Philips. Mit der Gesamtaufnahme - ebenfalls bei Eterna erschienen - war die Cembalistin wegen des zur Verfügung stehenden Instrumentes in mäßiger Restaurierung und dem nicht historischen Stimmungton nicht zufrieden. Diese Philips LP der Auswahl von vier Suiten klingt phänomenal gut.

J. HAYDN: Sinfonie Nr.93 + Nr.96 (Leinsdorf / Boston Symph. Orch.) (RCA) (1968) (1CD)


Manche Bostoner Konzertgänger sprachen bzw sprechen vom stetigen Niedergang "ihres" Orchesters seit der goldenen Zeit mit Serge Koussevitzky über Charles Munch zu Erich Leinsdorf und zu Seji Ozawa usw... In solchen Aussagen liegt auch immer sehr viel Verklärung. Wenn man jedes Konzertereignis als epochal erfahren möchte, wird man seine eigenen Erwartungen kaum je erfüllt sehen. Koussevitzkys Aufnahmen sind klanglich in sehr guten Mono dank der "Hexenküche" der RCA, Munch nahm ebenfalls mit der RCA auf und hatte das Glück großer Stereo-Tonmeister wie Lewis Layton.  Dieser stand für die RCA Aufnahmen mit Leinsdorf zwar nicht mehr zur Verfügung, aber dennoch entstanden klanglich überdurchschnittlich gute Einspielungen. Die zwei Haydn Sinfonien mit Erich Leinsdorf sind also ein beredtes Zeugnis für die Tradition und die Orchesterkultur des Boston Symphony Orchestras.

J. HAYDN: Streichquartette (Fine Arts Quartet) (VOX / FSM) (1964-72) (6CD)


21 Streichquartette Joseph Haydns in allerhöchster interpretatorischer Vollendung. Es mag neuere und historisch informiertere Interpretationsansätze geben, aber solange der Inhalt der Musik das Wichtigste ist, werden die Aufnahmen mit dem Fine Arts Quartet ein Maßstab sein - nicht nur bei Haydn.

Die VOX-Aufnahmen wurden als 9LP-Box in deutscher Pressung des Labels FSM veröffentlicht. Diese Box war die Quelle für die LP-to-CD Transfers. Dass US-Pressungen bezüglich Oberfläche und Geräuschen problematisch waren ist ja bekannt: Aber auch diese FMS-Pressung ist nicht von leichten Schleifgeräuschen usw verschont. Ein gut gelungener Transfer höchster Streichquartett-Spielkultur auf 6 CDs und eine Bereicherung bezüglich Haydn.

J. HAYDN: Claviersonaten Nr.37 + Nr.40 + Nr.35 (W. Landowska, Cembalo) (RCA) (50ziger) (1CD)


Diese drei Haydn Sonaten mit Wanda Landowska sind erstaunlicherweise bis jetzt weder offiziell von Sony (als RCA-Nachfolgerin), noch von einem auf historische Aufnahmen spezialisierten Label, noch als Privatproduktion auf CD erschienen. Die originale Doppel-LP mit späten Aufnahmen Landowskas war mit zwei weiteren Haydn Sonaten erschienen, welche die Cembalistin auf dem Klavier eingespielt hat. Dass dieses Instrument ihr ebenso in ihrem ganz eigenen und auch dort unverwechselbaren Klangsinn und ihrer Musikalität gelegen hat, ist auf der gelungenen 3CD-Box von APR gut zu hören. Auf Grund der guten APR-VÖ der Klavieraufnahmen beschränkt sich dieser Transfer auf die nicht erschienenen Cembalo Einspielungen. 

P. HINDEMITH: Mathis der Maler + Philharmonisches Konzert (Hindemith)

                           Nobilissima Visione + Metamorphosen (Keilberth) (Telefunken) (1934 / 1950 / 1955) (2CD)


Hier die "Mathis der Maler" Sinfonie und das "Philharmonische Konzert" in den Telefunken-Aufnahmen von 1934 und 1950 mit Paul Hindemith selbst am Dirigentenpult. Eine wichtige Ergänzung zu den Deutsche Grammophon Einspielungen mit den Berlinern und den EMI Aufnahmen mit dem Philharmonia Orchestra. Zudem gibt es Einspielungen von "Nobilissima Visione" und "Sinfonische Metamorphosen" mit Joseph Keilberth. Abgesehen von den äußerst inspirierten Aufführungen mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg in hoher Orchesterqualität ist es der kristallklare räumliche farbige Klang der Aufnahmen von 1955 (nicht unähnlich den zu dieser Zeit entstandenen ebenfalls monauralen Mercury-Produktionen), welche verblüfft. Der LP-to-CD Transfer zeigt das quasi ohne Verluste. Die Klang der Warner-VÖ in der Icon-Box mit Keilberth Aufnahmen ist bezüglich Hindemith (und auch weiterer Aufnahmen) von der für die Restaurierung verantwortlich zeichnenden französischen Firma Art&Son einfach schändlich kaputt-gefiltert worden - völlig ohne Not, denn der Rauschfaktor der Originals ist gering, wie dieses LP-Transfers beweist ...

G. HOLST: Beni Mora + St Paulsuite + Two Songs + Four Songs for Voice and Violin (G. Holst / LSO) (Pearl) (1924) (1CD)


Hier sind die einzigen Aufnahmen von Gustav Holst als Dirigent - außer seinen beiden abolut hörenswerten und äußerst unterschiedlich interpretierten Einspielungen von "The Planets" und noch einer akustischen Aufnahme eines "Song without words". Diese Einspielungen hier waren bei Pearl auch als CD erschienen - allerdings in extrem puristisch unrestaurierter Form, sodass das Oberflächengeräusch den Musikgenuss unmöglich machte. Eine weitere 3CD Box mit allen Aufnahmen des Komponisten ist klanglich deutlich besser. Allerdings beinhaltet nur dieser LP-to-CD Transfer hier die "Four Songs for Voice and Violin" mit der Sopranistin Dora Labbette und dem Geiger W.H. Reed. Gustav Holst war wahrscheinlich bei dieser Aufnahme selbst anwesend und hat die beiden Künstler beraten. Alle Aufnahmen des Komponisten zeigen, was für ein vitaler und mitreißender Dirigent er war.

Z. KODALY: Sonate für Cello und Klavier + Cello Solo-Sonate (L.Varga / G. Sandor) (VOX) (1975) (1CD)


Der Cellist Laszlo Varga und der Pianist György Sandor spielen die Sonatine für Cello und Klavier und die Sonate für Cello und Klavier op.4. Vielleicht die definitiven Aufnahmen beider Stücke. Zudem ist Varga mit der großen Sonate für Cello solo op.8 zu hören - auch hier eine Aufnahme ersten Ranges und eine willkommene Alternative zu den drei Aufnahmen mit Janos Sarker und der Einspielung mit Zara Nelsova.

Z. KODALY: Streichquartette Nr.1 + Nr.2 (Chicago Symphony String Quartet) (VOX) (1975) (1CD)


Das Chicago Symphony String Quartet spielt die zwei Streichquartette von Zoltan Kodaly. Der CSO-Konzertmeister Victor Aitay und die Stimmführer Edgar Muenzer, Milton Preves und Frank Miller bildeten dieses hervorragende Quartett, von dem mir als Aufnahmen außer diese Kodaly LP nur eine weitere mit Werken von Prokofieff und Dohnanyi bekannt ist. Eine leidenschaftliche Schallplatten-Einspielung, welche höchste Authentizität, direkten persönlichen Bezug und Zeitzeugenschaft atmet.

G. MAHLER: Das Klagende Lied (Zoltan Fekete / Wiener Staatsoper) (Mercury) (1951) (1CD)


Die erste Schallplatten-Produktion von Gustav Mahlers "Das Klagende Lied" - in der 1899 umgearbeiteten autorisierten zweisätzigen Fassung. Die sehr sorgsame Produktion und die große Intensität (Solisten, besonders Illona Steingruber!) setzen einen hohen Auführungs-Standard. Der Dirigent Zoltán Fekete ist heute kaum mehr bekannt. Ihm lag Mahlers Musik am Herzen, was hier wie bei dessen Liedaufnahmen (siehe weiter unten) unverkennbar ist.

Auf dieser CD befinden sich zwei verschiedenen Bearbeitungen dieser Aufnahme - eine von der LP und eine vor einer digitalen Quelle, der CRQ CD083.

G. MAHLER: Das Klagende Lied (Fritz Mahler / Hartford S.O.) (Vanguard) (1959) (1CD)


Eine großartige Aufnahme der von Gustav Mahler autorisierten zweisätzigen Fassung von "Das Klagende Lied" mit dem Dirgienten Fritz Mahler, welcher über den Großvater mit dem Komponisten verwandt war. Abgesehen von dem magischen Moment dieser Bindung berührt die ganz frühe damals noch wenig bekannte Komposition Mahlers, welche von Brudermord handelt, in diesem Kontext ganz besonders. 


Fritz Mahler, der von 1953 bis 1964 Dirigent des Hartford Symphony Orchestras (Hartford liegt zwischen Boston und Philadelphia) war, hat mit diesem Klangkörper einige beachtenswerte Schallpattenaufnahmen gemacht - monaurale (z.B. Berlioz Requiem, Orff Carmina Burana) und stereophone (z.B. Das Klagende Lied, Brahms Ungarische Tänze, Bloch, Purcell, Gluck). Die meisten dieser Produktionen sind vergessen, sodass hier wider das Vergessen außer dem klagenden Lied noch Brahms Ungarische Tänze und das Berlioz Requiem ebenfalls als LP-to-CD Transfer entstanden sind.


Diese Interpretation von Mahlers klagendem Lied ist immens ausdrucksstark und sprengt die emotionalen Grenzen. Es gibt Momente von authentischer Wahrheit der Aussage, die den Hörer inmittelbar in das Geschehen der Handlung versetzen. Hörbar macht das ein wundervolles Ensemble aus Solisten, Chor und einem superb vitalen Orchester.

Hier sind die 1. Vanguard Stereo US-Ausgabe, 2. die europäische Philips Mono-Ausgabe und 3. die französische Vanguard Stereo-Ausgabe abgebildet.


Die Entscheidung, welche der drei vorhandenen Ausgaben für den LP-to-CD Transfer zu verwendet sind, ist nicht leicht gefallen, denn alle verfügbaren Exemplare sind nicht mehr in einwandfreiem Zustand. Zuletzt sind es dann zwei Transfers geworden: Der eine hat als Quelle die US Stereo-Ausgabe, der andere die europäische Philips Mono-Ausgabe.

G. MAHLER: 5 Rückertlieder + Kindertotenlieder (2 verschiedene Transfers)

                     (Zoltan Fekete / Ilona Steingruber / Wiener Staatsoper) (Hungaroton) (frühe 50ziger) (1CD)


Die Sopranistin Illona Steingruber hat uns hier sehr persönliche Interpretationen der "Rückert Lieder" und der "Kindertotenlieder" von Gustav Mahler hinterlassen. Ihre eher große Stimme ist für den Liedgesang nicht perfekt geeignet und ihre Intonation ist hie und da nicht so sehr fokussiert, aber sie empfindet die Stücke tief und kann das Dank ihrer wunderbaren Stimme auch direkt ins Herz vermitteln. Klanglich akzeptable monaurale Aufnahmen. Die Quelle für die "Rückert Lieder" ist die hier als Cover abgebildete kleine Hungaraton Schallplatte (25 cm anstelle der später ausschließlich üblichen 30 cm Durchmesser). Die "Kindertotenlieder" wurden wegen des noch freien Platzes auf der CD auf zwei vielschiedene Arten in der Frequenzbalance von einer digitale Quelle (CRQ CD083) bearbeitet. Die "Kindertotenlieder" sind auf dieser CD also zweimal in leicht verschiedenem Klangbild zu hören.

G. MAHLER: Sinfonie Nr. 2 (Wyn Morris / Symphonica of London) (Symphonica) (1973) (2CD)


Wyn Morris war ein Dirigent des genauen Hinhörens und des vollkommen erfüllten Zeitmaßes - was bedeutet, dass er sich bezüglich der Spieldauer von Werken oftmals etwas mehr Zeit als andere Dirigenten gelassen hat, in diesem Fall für die Mahler "Auferstehungs-Sinfonie" 91 Minuten. Eine großartige Aufführung, die nicht dem Effekt, sondern ganz und gar dem Inhalt und der Aussage des spirituellen Werks verpflichtet ist.

Die Doppel-LP von Symphonica hat leider durch die Pressung bedingte hörbare Oberflächengeräusche (samt hie und da etwas Schleifen) und ein paar Blasen, aber der Transfer der Doppel-CD ist dennoch gut gelungen. Vom originalem Band wäre sicher noch mehr drin - siehe die 5te und 8te Mahler mit Morris, aber leider ist diese Aufnahme nie auf CD erschienen.

Die Aufteilung der 2ten auf die beiden CDs ist: CD1 erster Satz - CD2 die restlichen Sätze. So kann am leichtesten die Aufführungsanweisung Mahlers umgesetzt werden, zwischen dem ersten Satz (er hieß in der Urfassung als einsätzige Tondichtung "Todtenfeier") und den folgenden Sätzen ein Pause von fünf Minuten einzuhalten.

G. MAHLER: Sinfonie Nr. 2 (Leopold Stokowski / LSO) (RCA) (1975) (2CD)


Im Alter von 92 Jahren (!) hat Leopold Stokowski als eine seiner letzten Studio-Produktionen die "Auferstehungs-Sinfonie" eingespielt. Das tendenziell aber nicht nur gemessene Zeitmaß (keineswegs langsam oder schleppend) ergibt sich ganz dem Detailreichtum, der Struktur und der Wucht des Werks. Von der Intensität her ist es eine sehr feurig jugendliche  und visionäre Interpretation. Das LSO, der Chor und die Solisten sind ausgezeichnet aufgelegt und geben alles, ebenso ist die Tontechnik der RCA hervorragend. Wohl eine der besten Einspielungen - ohne jegliche "Mätzchen", welche der Dirigent der Extrvaganzen hie und da pflegte ...

Die Aufteilung der 2ten auf die beiden CDs ist: CD1 erster Satz - CD2 die restlichen Sätze. So kann am leichtesten die Aufführungsanweisung Mahlers umgesetzt werden, zwischen dem ersten Satz (er hieß in der Urfassung als einsätzige Tondichtung "Todtenfeier") und den folgenden Sätzen ein Pause von fünf Minuten einzuhalten.

G. MAHLER: Sinfonie Nr. 5  (Antonio de Almeida / Orch. National de l´Opera de Monte Carlo)

                     Kindertotenlieder (Wallberg / Rössel-Majdan / Wiener Orchester) (festival clasique) (Nov. 1971 + Mai 1965) (2CD)


Zwei wunderbare Mahler Aufnahmen, die längst vergessen sind: Die 5te mit Almeida hat ein ganz eigenes Flair, Lyrik und Feuer. Auch wenn sich das Orchester stellenweise hörbar müht, der Streicherapparat quasi ächzt und die Aufnahmetechnik nicht alles perfekt balanciert einfängt (eine Ähnlichkeit zu den Aufnahmetechnik-Problemen der ersten Solti-CSO Aufnahme von 1970), so ist doch gerade das Ringen ja auch geistige Substanz der Sinfonie Mahlers, mit der er ein für ihn neues Komponieren begonnen hat. Außerdem gibt es instrumental auch Erstaunliches zu hören - z.B. die Solo-Trompete.


Die Kindertotenlieder sind von der Mezzo-Sopranistin Hilde Rössel-Majdan berührend gesungen. Eine Aufnahme aus einer Zeit, in der es Mahler für das Publikum noch zu erkämpfen galt und Sänger und Dirigenten oftmals aus einer "Mahler-Tradition" kamen bzw auf ganz persönlichem Weg (fernab aller Popularität) zu seiner Musik gefunden haben und auch eigene Geschichte mit dem Komponisten verbanden.


Noch zwei Empfehlungen "romanischer" bzw "gallischer" Aufnahmen der 5ten Mahler, welche wohl kaum bekannt sein dürften: Das Orchestre National der Bordeaux-Aquitaine hat diese Sinfonie zweimal eingespielt - 1991 mit Alain Lombard und 2014 mit Paul Daniel. Beide Einspielungen können zu den besten CD-Produktionen dieses Aufbruchswerks ins neue Jahrhundert gezählt werden - bezüglich Dirigat, Orchesterleistung und Aufnahmetechnik. Beide Aufnahmen klingen eher wie Aufführungen und atmen wie schon die Almeida Produktion mit dem Monte Carlo Orchester den frischen kühlen Wind des Neuen in der Musik. Es sind wichtige Aufnahmen, die anderer innere Gestalten zeigen als Rudolf Schwarz bzw Barbirolli bzw Morris auf der einen und Walter bzw Solti (1970) auf der anderen Seite.

G. MAHLER: Sinfonie Nr. 8 (Wyn Morris / Symphonica of London) (Symphonica) (1973) (2CD)


Die 8te Sinfonie ist vielleicht der Höhepunkt der phänomenalen Mahler Einspielungen mit Wyn Morris. Schon ein Blick auf die Spielzeiten zeigt eine der bedeutenden Aspekte dieser Einspielung an: Die 8te dauert bei Wyn Morris nicht etwa 80, sondern 93 Minuten! Dabei gibt es keinen Augenblick, in dem das Gefühl von Langsamkeit (oder gar Spannungsabfall) aufkommt. Im Gegenteil: Diese Aufnahme der 8ten ist die schlüssigste die ich kenne - ohne jede strukturellen oder inhaltlichen Schwachpunkte (z.B. beim langen Teil mit den drei Büßerinnen). Die Harmonik und die motivische Arbeit Mahlers sind derart komplex, dass erst dieses quasi "organisch gewachsene" Tempo, die Vision und das Ohr des Dirgienten und das phantastische Ensemble samt hervorragender Aufnahmetechnik dem in jeder Hinsicht gigantischen Werk seine rechte Dimension geben. Es sind harmonische Dinge hörbar, die in ihrer seelischen Bedeutung bis dahin waren und auch danach ungesagt und wieder sind - z.B. in der langen Orchestereinleitung des zweiten Teils. 

Eine Mahler 8te für die Ewigkeit - durch das Zusammentreffen glücklichster Umstände wohl unerreicht in jeder Hinsicht.


Im Grunde handelt es sich hier nicht um einen LP-to-CD Transfer. Die IMP Doppel-CD wurde wegen des an und für sich guten Klangs vor der Doppel-LP von Symphonica favourisiert und als Quelle des Transfers verwendet. Es konnten Präsenz, Detailreichtum und die Klangpyramide durch den Einsatz von Frequenzweichen nochmals verbessert werden. Zudem hat die Aufnahme nun eine Unzahl von anspielbaren Tracks - der IMP CD hatte nur eine Track-Unterteilung für den ersten Satz und zwei Tracknummern für den zweiten (hier 67 minütigen!) Satz. Was aber das Wichtigste ist: Der zweiten Teil der 8ten ist wieder zusammengesetzt und somit die unsinnige Unterteilung (der Satz war bei IMP auf zwei CDs verteilt!) fast völlig unhörbar aufgehoben! Also ist nun der erste Teil der 8ten "Veni Creator Spiritus" auf CD1 und der zweite Teil, die Schlussszene aus Faust, vollständig auf CD2 zu hören.

F. MENDELSSOHN: Die Erste Walpurgisnacht + Hebriden Ouvertüre (Ormandy / Philadelpia Orch.) (RCA) (1979) (1CD)


Der Dirigent Eugene Ormandy hatte in seinen späten Jahren Mendelssohn aufgenommen und dabei viel Einsicht in dessen Werke gezeigt. Neben einer (üblichen) quasi Gesamtaufnahme des Sommernachtstraum entstand die vor 50 Jahren kaum gespielte "Erste Walpurgisnacht". Es gab eine CD-VÖ der japanischen RCA, die aber etwas dünn und hart klang war. Somit ist dieser CD-to-LP Transfer eine Alternative dieser stimmigen kraftvollen Einspielung.

F. MENDELSSOHN: Streichquartette + Oktett (Fine Arts Quartet) (Concert Disc) (1961) (2CD)


Eine nach wie vor einen Maßstab setzende Einspielungen der Streichquartette und es Oktetts von Mendelssohn, in ihrer Klanglichkeit und Expressivität kaum zu überbieten. Die Box mit 3 LPs ist eine Pressung im Concert Disc Standard - also durchaus mit Oberflächengeräuschen usw. Der Transfer ist dennoch gut gelungen und zeigt die ganze Klasse und Farbigkeit des Ensembles. Im Oktett spielen weitere Musiker des Chicago Symphony Orchestras.

F. MENDELSSOHN: Cello Sonaten Nr.1 + Nr.2 (David Soyer / H. Wingreen) (Monitor) (60ziger) (1CD)


Eine herausragende solistische Aufnahme mit dem Cellisten des Guarneri Quartets. David Soyer hätte eine glänzende Karriere als Solist einschlagen können, denn seine Musikalität, seine technischen Fähigkeiten und sein Klangsinn sind phänomenal. Er hat sich jedoch ganz der Quartettspielkunst verschrieben. Ein festes Ensemble kann eine Tiefe im Zusammenspiel erreichen, welche ad hoc zusammen spielenden Solisten verwehrt bleiben muss. Die Mendelssohn Sonaten haben bei Soyer einen vitalen jugendlichen Ausdruck, den man in dieser Stärke kaum jemals gehört hat. Die Pianistin Harriet Wingreen ist dabei die denkbar geeignetste Kammermusikpartnerin.

Eine aufnahmetechnisch eher trockene Einspielung - wie viele der Platten des Labels Monitor. Aber für Kammermusik passt das sehr gut.

W.A. MOZART: Sinfonien Nr. 36 + 40 + 41 (Reiner / Chicago Symphony Orch.) (RCA) (Nr.36+41: 1954 - Nr.40: 1955) (1CD)


Alle drei Sinfonien (Nr.39 ist aus Platzgründen nicht auf dieser CD) sind in der großen Fritz Reiner CD-Box von Sony ordentlich remastert veröffentlicht und auch besser als das schon recht gute etwas ältere japanische Remastering. Und dennoch bietet dieser LP-to-CD Transfer eine Besonderheit:

Entsprechend der Veröffentlichungspraxis der späten 50ziger und frühen 60ziger Jahre ist die Sinfonie Nr. 41 "Jupiter" auf der Ende der Siebziger Jahre erschienenen deutschen Pressung in einer Mono-Version zu hören. Ob es sich dabei um die Aufnahme mit dem Monoquipment handelt, oder ob es eine monoaurale Kanalzusammenlegung des Stereotapes handelt, ist dabei nicht klar. Jedenfalls ist der Klang der Jupiter exzellent, vielleicht noch runder und wärmer und besser balanciert als in der Stereo-Ausgabe. Auch die "Linzer" klingt in der deutschen Pressung sensationell und ist als wärmere Alternative zum offiziellen Remastering der Sony durchaus hörenswert. Die "große g-moll" klingt hier etwas belegt, aber dennoch durchaus passabel.

Übrigens: Die Schallplatte ist auf der Rückseite als Stereo-Pressung ausgewiesen, was natürlich Unsinn ist, da außer der 41zigsten (hier eben in Mono) die anderen drei Sinfonien sowieso nur in Mono aufgenommen wurden.

W.A. MOZART: Sinfonien 40 + 41 (Collins / Sinfonia of London) (HMV) (Rec. 1964) (1CD)


Nach Anthony Collins senationellen und zum Teil mittlerweile legendären (Sibelius Sinfonien Zyklus) zumeist monauralen Decca-Aufnahmen aus den frühen und mitte 50zigern spielte der englischen Dirigenten noch ein paar Stereo-Aufnahmen bei der EMI ein - z.B. weitere vier Sibelius Tondichtungen, das Brahms Violinkonzert mit dem Geiger Endre Wolf und eben die letzten zwei Mozart Sinfonien.

Beide Aufführungen sind in jeder Hinsicht hervorragend: Dirgat, Orchesterspiel und Aufnahmetechnik (in Stereo). Eher streng, gerade, sehr klar und differenziert - und äußerst dramatisch und vital. Besonders die 41te erfährt so eine Lesart, die der von Fritz Reiner ähnlich ist und dennoch eine ganz persönliche Note hat - schon durch die andes geartete Spielkultur und Klanglichkeit der ausgezeichneten Sinfonia of London.

Die 40te war von einem Sublabel der EMI inakzeptablen Klangbild veröffentlicht (beide Sinfonien sind hervorragend aufgenommen!), die 41te hat noch nicht offiziell eine Digitalisierung erfahren. Es gibt zwei Transfers als Download zu kaufen - der eine von Beulah hat eine unschönes scharfes und enges Klangbild, der andere ist an sich gut gelungen, leidet aber unter einer unglaublichen Wurschigkeit der Transferarbeit. Es gibt dumpfes Klopfen (wahscheinlich bei der Überspielung ohne eine Trittschallentkopplung durch Laufen o.ä. entstanden) und zudem ein Sprung von 10 Sekunden durch Anstoßen an den Tonarm (!!!). Diesen Transfer habe ich als Grundlage genommen und die fehlenden 10 Sekunden durch den anderen Transfer (mit angepasstem Klangbild) ersetzt. Somit ist nun doch noch ein akzeptabler Transfer entstanden.

Vieleciht werde ich einen ganz eigenen Transfer vornehmen, wenn ich eine für geeignete LP erwerben kann.

W.A. MOZART: Serenade Nr.9 "Posthorn" + Sinfonie Nr.28 (M.Rudolf / Cincinatti S.O.) (DECCA USA) (1966) (1CD)


Schallplatten-Einspielungen mit dem Dirigenten Max Rudolf gibt es nicht allzu viele - CDs davon so gut wie keine. Hier ist der LP-to-CD Transfer einer  ausgezeichneten Aufnahme der Posthornserenade. Das Dirigat, die Orchesterleistung und die Aufnahmequalität sind unbedingt hörenwert.

Es gibt Werke der Musikgeschichte, die äußerst bekannt sind und bei denen man bei näherem Nachforschen aber überrascht ist, dass es kaum wirklich hochkarätigen Einspielungen gibt. Klar gibt es natürlich verschiedene Ansätze der Auffassung: abgeklärt heiter wie viele Serenaden es eben sind, oder klassisch absolut - oder wie hier eher mit deutlich dramatischen Akzenten und vor Vitalität strotzend. Bei Rudolf klingt ein bisschen Toscanini oder mehr noch Fritz Reiner mit. Eher straffe Tempi, eine starke Einheit von Rhythmus und Melos und eine hohe Achtsamkeit des Dirigenten bezüglich Finesse und Klanglichkeit des Orchesters. Das Cincinnati Symphony Orchestra wird all diesen Anforderungen vollauf gerecht. Ein ausgereifter Klangkörper in bester amerikanischer Tradition (z.B. die Klarheit der Streicher oder die Gesanglichkeit der Holzbläser - z.B. im Concertante Oboe und Flöte) - wie es auch auf der Berwald/Mendelssohn Platte (siehe hier weiter unten bei gemischte Orchesteraufnahmen) zu hören ist.

Als Transfer stand eine Pressung der US-Decca in ausgezeichnetem Mono (was in keiner Hinsicht klangliche Einschränkungen bedeutet) zur Verfügung.

W. A. MOZART: Messen (Moralt +Baumgartner) (Philips) (19xx) (1CD)


Zwei sehr stimmige und erfüllte Aufnahmen von Mozart Messen, bei denen der religiöse Inhalt ganz im Vordergrund steht. Sehr guter monauraler Klang.

W.A. MOZART: "Don Giovanni" (Livemitschnitt gesamt) (J.Krips / Chicago Lyric Opera) (Melodram) (1964) (3CD)


Dieser Live-Mitschnitt wurde nur in dieser Melodram-Ausgabe als LP veröffentlicht. Eine großartige Aufführung, klanglich akzeptabel. Die Besetzung der Sängerinnen und Sänger spricht für sich. Die Überraschung ist die Qualität des Orchesters der Lyric Opera Chicago. Es ist ein Ensemble, dass damals zum Teil aus Laien bestand. Allerdings streben alle Musiker nach der Klanglichkeit des CSO - und das durchaus mit Erfolg.

H. PURCELL: "Dido and Aeneas" (Flagstad / Jones) (HMV / RCA) (1951) (1CD)


Wenn Sie die CD-Ausgabe von EMI bzw. Warner Ausgaben dieser Schallplattenproduktion kennen, dann werden Sie vom Klangbild her kaum glauben, dass es dieselbe Aufnahme ist. Die RCA Ausgabe klingt warm, nah und farbig reich - das alles sind Punkte, bei denen die EMI Ausgabe ihre Schwächen hat. Altersgemäß war die US-Pressung der LP natürlich im Zustand nicht lupenrein, aber der LP-to-CD Transfer überzeugend erstellt werden.

M. REGER: Orgelwerke (F.Germani) (Archivio RAI) (1967) (4CD)


Eine wichtige Großtat des Schallplatten-Labels Fonit Cetra war 1983 die Veröffentlichung der Aufnahmen der Orgelwerke von Max Reger, die Fernando Germani für die RAI zur Rundfunkausstrahlung produziert hatte. Die 6 LPs sind für angesichts des damals berüchtigten Italienischen Standards sauber produziert. Allerdings hatte das mir zur Verfügung stehende Exemplar leichte bis stärkere Abspielerscheinungen mit entsprechenden Verzerrungen im Forte. Die galt es beim Transfer hie und da auszugleichen und somit leidet manchmal etwas die Präsenz der Höhen. Alle Modifikationen der Frequenzen mittels Einsatz von Programmen zum Minimieren von Verzerrungen habe ich manuell nur für die notwendigen Passagen vorgenommen. Somit ist alles gut hörbar, besonder weil ich sorgsam darauf geachtet habe, harte Übergänge von schwächer und stärker gefilterten Passagen zu vermeiden.

Eine verschmerzbare Einschränkung angesichts der großen Bedeutung dieser Tondokumente. Germani war bei den Aufnahmen in großer Form.

A. REICHA: 8 Trios für 3 Hörner (5) + 12 Trios für 2 Hörner und Fagott (5) (USA-Musiker) (Musical Heritage Society) (1976) (1CD)


Diese heiklen Trios sind noch nicht oft aufgenommen worden. Hier ist eine souveräne Einspielung.

J. RHEINBERGER: Orgelkonzerte op.137 + op.177 (E. Power Biggs / Orch.) (Col) (1975) 1CD


Nach wie vor kaum bekannt und gespielt sind die zwei Orgelkozerte des Münchner Komponisten Joseph Rheinberger. Power Biggs liebte die Werke anscheinend, denn in den 70ziger Jahren wurde noch nicht so verschwenderisch Unbekanntes produziert wie heute. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass die Begleitung von Maurice Peress nicht allzu sensibel und die Aufnahmetechnik sehr trocken geraten sind. Die deutschen CBS-Pressungen waren sehr sauber. Die Überspielungen sind zwar etwas bedeckt im Klangbild, aber dafür nicht so hart im Klang wie manche US-VÖ.

K. SCHISKE: Klavierkonzert + Psalm 99 + Vom Tode (Auszüge) (H. Petermandl u.a.) (Amadeo) (60ziger) (1CD)


Angesichts des geringen Bekanntheitsgrades des Komponisten Karl Schiske schreibe ich hier nicht nur zum LP-to-CD Transfer, sondern auch zum Werk:


Nähere Werk-Informationen zum Oratorium Vom Tode op.25 siehe bei der der Gesamtaufnahme- die nächste LP der Transfers.


Das  Klavierkonzert op.11  von 1938/39 ist in seinem teils durchaus noch romantischem Gestus, aber zudem auch der sehr klaren Konstruktion (Fugenfinale) beeindruckend. Ein äußert knapper Kopfsatz, ein langsamer Satz in Form einer Passacaglia, welche zu Beginn wiederum an Franz Schmidt denken lässt. Die gesamte Anlage des Klavierkonzerts verweist schon auf Karl Schiskes zweite Sinfonie. Ähnlich dieser steht im Zentrum des Finales ein Choral, welcher im Klavierkonzert eine gewisse Ähnlichkeit mit Bartoks ein paar Jahre später(!) entstandenem Konzert für Orchester aufweist.


Der  Psalm 99 op.30  von 1949 ist für sechsstimmigen gemischten Chor gesetzt. Der weiter vollzogene Wandel der Tonsprache lässt wieder neue kompositorische Seiten des Komponisten aufscheinen, u.a. die Mischung von Herbheit und Sinnlichkeit.


Zum LP-to-CD Transfer: Die Amadeo LP klingt gut, aber es gibt beim Psalm 99 op.30 relativ hohe Verzerrungen, die halbwegs in akzeptablem Rahmen gehalten werde konnten - etwas auf Kosten der Präsenz, was aber bei a capella Chormusik nicht so sehr auffällt. Eine gut geeignete Platte, um den Komponisten in drei ganz verschiedenen Entwickungsstufen ansprechend kennenzulernen.

K. SCHISKE: Vom Tode op.25 (Livemitschnitt Gesamtaufnahme) (M. Caridis / ORF S.O.) (Amadeo) (1988) (2CD)


Angesichts des geringen Bekanntheitsgrades des Komponisten Karl Schiske schreibe ich hier nicht nur zum LP-to-CD Transfer, sondern auch zum Werk:


"Vom Tode" op.25  ist ein groß angelegtes Oratorium (komplett aufgeführt ca. 100 min Spielzeit), das Schiske 1946 noch stark unter dem Eindruck des erlittenen Krieges und des Verlusts seines 1944 gefallenen Bruders Hubert geschrieben hat. In dieser großartigen und erschütternden Komposition ist ähnlich wie bei Bachs großen geistlichen Werken alles aufeinander bezogen. Wenn dieser Umstand auch für den Hörer nicht sofort und umfassend erkennbar ist, so fällt doch unmittelbar die große Geschlossenheit, atmosphärische Dichte und starke emotionale Aussage der 24 Teile (Vertonungen unterschiedlichster Dichter) auf.

 

Ein Prolog (Einführung in das Thema Tod, Sterben und die Auseinandersetzung damit) und ein Epilog (besser: die Konsequenz einer musikalisch weiterführenden Koda und einer inhaltlichen Kulminierung des Themas Tod) umrahmen vier Teile, die den Zugriff des Todes auf jegliches Lebensalter des Menschen berühren - dargestellt in den vier Jahreszeiten der Natur vielleicht als Sinnbild dafür, dass der Tod unabänderlich und auch nicht relativierbar ist. 

 

Es bleibt in Worten zwar unausgesprochen - und dennoch ist die Klage oder Anklage nicht zu übersehen: Der anonyme Massentod des Krieges beraubt den Menschen im Sterben seiner Individualität und nimmt ihm die Möglichkeit des Gedankens, der Hoffnung und der Erfahrung eines Sinns im "Aus der Welt gehen".

Somit ist "Vom Tode" auch Mahnung an die Lebenden zu Frieden: Das "memento mori" als ein "memento vitae"!

 

Rückblickend gesehen ist "Vom Tode" in musikalischer Hinsicht nicht Schiskes innovativstes Werk, denn seine weitere Entwicklung führte ihn zu weit konzentrierter geformten Kompositionen. Die später von Schiske verwendete dodekaphonische Schreibweise ist kein Selbstzweck, sondern sein Bestreben, mittels dieser Kompositionstechnik formgebend und thematisch alles mit allem umfassend verbinden zu können. Die so entstandene Synthese op.47 und das Divertimento op.49 sind reine absolute Musik und dennoch in der Deutung der Mittel philosophisch. "Vom Tode" ist aber - nicht nur wegen des konkreten literarischen Inhalts - expressis verbis ein philosophisches Werk und somit kaum mit einer anderen Komposition Karl Schiskes vergleichbar.

 

Unbedingt lesenswert ist Gerhard Winklers Essay "Zurücknahme und Gegenentwurf" (Neue Musik nach 1945: Karl Schiske, S. 255-271). Dieser stellt "Vom Tode" in einen nachdenkenswerten direkten Bezug zu dem 1937 vollendeten "Das Buch mit sieben Siegeln" von Franz Schmidt. Zudem vermittelt der Autor in seiner Teilanalyse dem interessierten Laien eine Ahnung der kompositorischen und inhaltlichen Komplexität von "Vom Tode".

 

"Vom Tode" ist meines Erachtens in seiner ergreifenden Aussage und geistigen und kompositorischen Durchdringung den anderen großdimensionierten und thematisch vergleichbaren Werken des 20ten Jahrhundert (z.B. Brittens War Requiem) gleichwertig an die Seite zu stellen. Im Zuge derzeitiger Wiederentdeckungen auf CD könnte dieses Oratorium dem Komponisten erneut zu wachsenden Beachtung verhelfen, da das Kriterium "Modernität" zum Glück immer mehr an Bedeutung verliert.


Zum LP-to-CD Transfer: An sich eine gute Amadeo Stereoaufnahme (Live-Mittschnitt von 1988). Allerdings haben die zwei Schallplatten zum Teil Oberflächengeräusche durch eine nicht gerade sorgfältige Fertigung: stärkeres Granulatrauschen, pro Umdrehung an- und ab-schwellend, ein paar Blasen. Ich habe drei verschiedene Exemplare zum Erstellen des Transfers herangezogen, aber alle hatten ähnliche Schwächen. Die Störungen auf der CD treten nur phasenweise auf und sind akzeptabel. Beim Abspielen von LPs fallen solche Schwächen weniger auf, aber beim Digitalisieren für CD treten solche Effekte aus physiologischen Gründen generell stärker hörbar hervor. Hier die vollständige Aufnahme als datenreduzierte mp3 Audo-Datei:

K. SCHISKE: Divertimento + 3 Lieder + Sonatine für Klavier + Sonatine op.34 (diverse) (Austro mechana) (70ziger) (1CD)


Angesichts des geringen Bekanntheitsgrades des Komponisten Karl Schiske schreibe ich hier nicht nur zum LP-to-CD Transfer, sondern auch zum Werk:


Dieses Werke gehört zu Schiskes Übergangsphase zum zumeist serielle Spätwerk. Die  Sonatine für Violine, Violoncello und Klavier op.34  von 1952 ist streng in der Tonsprache und es gibt keine außermusikalischen Bezüge. Die Freude und Befriedigung des Hörens erwächst aus der Reinheit, der konzentrierten Klarheit der absoluten Musik und dem Melos der Ecksätze. Karl Schiske besitzt die großartige Fähigkeit, den Hörer auch im Komplexen durch Klarheit, Wiedererkennbarkeit des Thematischen und spürbare Seelengestalt der Musik jederzeit mitten im Geschehen zu halten.


Die  Sonatine für Klavier op.42  (1954) ist in den Ecksätzen rhythmisch vertrackt angelegt. Die Verwendung der Quarten erinnert nochmals (wie in früheren Werken) an Hindemith, aber auch eine Affinität zu Strawinsky ist hörbar. Der zweiteilige Mittelsatz entfaltet zuerst ein melodisches Geflecht, dann lebt er von dem spannenden Gegensatz von Melos und Rhythmus.


Das  Divertimento für 10 Instrumente op.49  von 1963 ist für mich DAS herausragende Meisterwerk in Karl Schiskes Spätwerk. Die serielle Komposition fasziniert unmittelbar sinnlich und ist überraschend eingängig und verständlich - zumindest emotional stark zugänglich und sogar sehr einprägsam. Von mathematischer Konstruktion (Fibonaccische Reihe) geprägt erlaubt dieses geniale Stück (ca. 15 Min) dennoch eine musikalische Wahrnehmung mit vielen phantasievollen assoziativen Gestalten: Kontemplation, Natur, Grauen, Witz, Tanz und Groteske fallen mir da spontan außermusikalisch ein - und auch eine witzige Überraschung in der Melodie der rückläufigen Umkehrung im letzten Teil. 

Zudem komponiert Karl Schiske im Divertimento op.49 seine Ideen und die musikalischen Phänomene so klar verständlich (sowohl für rein hörendes Verstehen als auch zum Nachvollziehen anhand der Partitur), dass dieses Werk zu einem idealen Lehrstück für die serielle Sparte der Musik des 20ten Jahrhunderts gerät und somit für den Gebrauch im Musikunterricht nur wärmstens empfohlen werden kann. Die geringen Anschaffungskosten der kleinen Doblinger Studienpartitur helfen zudem die Hemmschwelle zu senken :-)


Zum LP-to-CD Transfer: Eine kommerzielle Austro Mechana Schallplatte. Die Schallplatte klingt an und für sich gut, hat aber einen eher schwachen Überspielpegel und ein relativ hohes Grundrauschen. Beides konnte beim CD-Transfer deutlich verbessert werden.

A. SCHÖNBERG: Gurre-Lieder (Leibowitz / Orch. New Symph. of Paris) (Haydn Society) (1953) (2CD)


Nach Stokowskis zwei Livemitschnitten von 1932 - der eine davon war für Schallplatte produziert und wurde offiziell von der japanischen RCA als CD veröffentlicht, der andere (Versuchsaufnahme mit 33rpm) von Pearl - ist dies die erste Studio Schallplattenproduktion von Schönbergs gigantischem Frühwerk. Diese drei frühesten Tonaufnahmen werden wohl für immer den Maßstab setzen - denn sie dienen ganz und gar dem Inhalt des Werks. In Ermangelung qualitätv angemessener Haydn Socielty LPs habe ich einen Transfer im Internet als Quelle verwendet, welchen ich deutlich natürlicher im Klangbild gestalten konnte. Die CD-Ausgabe des Labels Documents ist übrigens nicht empfehlenswert, weil zu sehr gefiltert.

A. SCHÖNBERG: Serenade op.24 (Mitropoulos / ISCM Concert Group) (Everest) (1949) (1CD)


Nach wie vor wohl die vitalste und phantasievoll-phantastischste alle Einspielungen der Serenade mit besten US-Musiker und dem Geiger Louis Krasner, der viel für die Verbreitung der Musik der Komponisten der zweiten Wiener Schule getan hat. Wie so viele Mitropoulos Aufnahmen ist auch diese nicht auf CD erhältlich. Es kursiert nur eine völlig unzulängliche inoffizielle CD-Ausgabe.

Dieser LP-to-CD-Transfer ist quasi perfekt gelungen. Eine qualitativ optimale Everest-LP als Quelle.

D. SCHOSTAKOWITSCH: Sinfonie Nr.2 + Nr.3 (M. Gould / RPO) (RCA) (1968) (1CD)


An dieser leider von Sony nicht veröffentlichten LP haben sich beim Transfer bereits zwei Privat-Label die Zähne ausgebissen. Wer die zweite Sinfonie kennt kann ahnen weshalb: Der Beginn im Pianissimo mit gedämpften Streichern kämpft sehr mit den Oberflächengeräuschen jeglicher Pressungen der RCA - die selten ruhig waren: Granulatrauschen und Schleifgeräusche sind gerade am Beginn von LPs immer wieder aufgetreten.

Hier wurde ein besonders mühevoller Weg gegangen: Vor dem Einsatz von PC-Programmen zu Deklick und Rauschminimierung habe ich die ersten kritischen drei Minuten mit der Hand im Frequenzbereich angepasst - und war in mehreren Schritten zuerst im Höhenbereich (Rauschen und Schleifen) und dann im Bassbereich (Rumpelgeräusche). Das Ergebnis ist, dass die Klangfarben natürlich erscheinen und das tendeziell sehr helle des Klangbildes der englischen Red Seal Pressung erhalten geblieben ist. Es würde der Aufnahme nicht schaden, wenn das Klangbild etwas dunkler wäre, aber solche Manipulationsversuche führen zu einer unangenehmen Schärfe im Klang. So etwas zufriedenstellend zu erreichen ginge nur anhand des originalen Masterbandes - und auch dann nur von Händen (und Ohren!) eines Transfer-Künstlers ...

F. SCHUBERT: 3 Sonaten für Violine und Klavier op.137 (M. Mischakoff / E. Balogh) (Lyrichord) (50ziger) (1CD)


Mischa Mischakoff war Konzertmeister bei Toscaninis NBC-Orchestra. Es gibt ein paar Einspielungen des Maestros, in denen er als Solist zu hören ist - z.B. im Doppelkonzert von Brahms. Hier können sie den Geiger in Schuberts kleinen Meisterwerken hören. Sehr guter Transfer der monauralen LP.

F. SCHUBERT: Klaviersonaten, Klavierstücke, Quintett, Lieder (A.+U. Schnabel, Th. Behr-Schnabel) (HMV) (1932-50) (5CD)


Hier liegen alle HMV-Aufnahmen von Artur Schnabel mit Schubert Werken vor. Leider muss ich auch hier wie bei den Beethoven-Transfers mit Schnabel konstatieren, dass die letzte offizielle 5CD-Box von Warner in der klanglichen Umsetzung kaum akzeptabel ist. Die von der französischen Firma Art&Son für Warner vorgenommene Digitalisierung entstellt den Klavierklang derart, dass Schnabels Kunst nicht mehr verständlich erkennbar ist. Die CD-VÖs von Pearl sind hingegen gut, aber mit ziemlich starkem Oberflächenrauschen belassen. Die japansichen EMI-Toshiba sind klanglich eine echte Alternative zu den hier vorliegenden LP-to-CD Transfers.

EMI hatte in England in den frühen 80zigern nach dem Beethoven-Zyklus auch die Schubert Aufnahmen in 2 LP-Boxen veröffentlicht. Den Transfer und das Remastering vollzog wieder der Toningenieur Keith Hardwick. Dieser hat wie beim Beethoven auch hier das Kunststück vollbracht, den Aufnahmen alle Höhen zu belassen und dennoch die Schellack Oberflächengeräusche so zu minimieren, dass der Diskant des Klavier frei und ungestört erklingen kann! Diese hervorragend gelungene und nie übertroffene Überspielung von Schellack auf LP war die Vorlange für den vorliegenden CD-Transfer. Es konnten auch hier zusätzliche Verbesserungen in der Klangpyramide (auf den LPs etwas blecherne Höhen, wenig Bässe) vorgenommen werden!

L. SPOHR: Oktett (Fine Arts Quartet & New York Woodwind Quintet) (Concert Disc) (1962) (1CD)


Eine traumhafte Einspielung des meisterhaften Nonetts von Louis Spohr. The New York Woodwind Quintett und das Fine Arts Quartet waren für ein paar Schallplattenproduktionen die Bläser-Streicher-Kombination. Es gab ein paar sehr gut gelungene CD-VÖs von Vanguard, das Spohr Nonett war leider nicht dabei.

Diese CD birgt zwei Transfers, da der Platz der CD das zuließ:

  1. Ein auszeichneter Transfer von der monauralen Bärenreiter-Ausgabe, was bei Kammermusik und zudem der perfekten Aufnahmetechnik nicht ins Gewicht fällt.
  2. Eine ebenso perfekter Transfer der hier für das Cover verwendeten Stereo-Ausgabe von Concert-Disc. Beide Transfers haben ihre Berechtigung.

R. STRAUSS: Serenade in Es + Sonatine in F + Gavotte (Boston Wind Ensemble) (Boston Records) (1960) (1CD)


Ein Juwel der Bläser des Boston Symphony Orchestra, das nie auf CD erschienen ist. Ein modernes Klangbild mit mittlerer Entfernung der Mikrophone - ein wenig gewöhnungsbedürftig, weil man das bei einer historischen Monoaufnahme nicht erwartet. Die "Brystol Laboratories" Produktion für Boston Records hinterlässt aber nach ein paar Augenblicken des Einhören einen ausgezeichneten Eindruck.

R. STRAUSS: Der Rosenkavalier (Gesamtaufnahme) (Reiner / Met) (Melodram) (live, 28.Febr.1953) (3CD)


Dieser Livemitschnitt ist trotz wachsender Rezeption der offiziellen RCA (lückenhaft) und Columbia Aufnahmen und Konzertmitschnitte des Dirigenten Fritz Reiner in den letzten Jahrzehnten offensichtlich in Vergessenheit geraten. Es gab wohl nur diese hier als LP-to-CD Transfer vorliegende 4LP-Box des italienischen Labels Melodram, dass sich auf Livemitschnitte von Opernaufführungen spezialisiert hatte. Auf CD gibt es keine CD-Veröffentlichung.

Fritz Reiners Dirigat des Rosenkavalier ist legendär. Es gibt ebenso wie von seinen Meistersingern, dem Holländer, Tristan, Carmen und Salome mehrere erhaltene Aufnahmen bzw Mitschnitte. Als CD erschienen die zwei Rosenkavalier Met Aufführungen vom 21ten November (beim Label Naxos) und 3ten Dezember 1949 (beim Label Arlecchino). Es handelt sich tatsächlich um zwei verschiedene Aufführungen (oft gibt es ja falsche Datumsangaben ein und desselben Mitschnitts), die binnen von zwei Wochen aufgenommen wurden. Die Unterschiede sind trotz gleicher Besetzung gut hörbar und es gibt auch bei der frühesten Aufführung kleine Unsicherheiten im Zusammenspiel von Orchester und Sängern - was angesichts des agogisch äußerst freien und lebendigen (spontanen?) Dirigats nur allzu verständlich ist. Zwölf Tage später ist das Ensemble völlig auf einander eingespielt.


Der Mitschnitt vom 28ten Ferbuar 1953 ist nicht nur zeitlich weiter entfernt, sondern auch in der Grundanlage verschieden zu den zwei Abenden von 1949. Das liegt nicht nur am abgeklärteren (aber keineswegs schwächeren) Dirigat Fritz Reiners, sondern an der zum Teil anderen Sängerbesetzung. Die Partie der Feldmarschallin wird jetzt nicht mehr von Eleanor Steber, sondern von Astrid Varnay gesungen. Die Varnay bringt mehr "Altersweisheit" (womit hier das Rollenverständnis gemeint ist, nicht die sängerische Leistung) und "Herbstlichkeit" ein. Ihre Marschallin hat mehr "Laissez-faire" und auch eine gewisse distanzierte Kühle, ohne aber das Menschliche zu verlieren - ganz im Gegenteil. Der den großartigen Emanuel List ersetzende Endre Koreh zeigt als Baron Ochs von Lerchenau noch mehr selbstverständlich-beiläufige(!) Ignoranz und Menschenverachtung als sein älterer Kollege. Beide Sänger kommen mit der österreichischen Diktion bestens zurecht - ohne diesbezüglich irgend etwas "beweisen" oder als "Lokalkolorit" einfärben zu müssen und sind auch stimmlich auf gleicher Höhe. Rise Stevens ist nach wie vor als Oktavian bzw. Mariandl umwerfend intensiv bzw komisch und ihre jugendlich-vitale Stimme passt perfekt für diese Rolle. Die phantastische Nadine Conner hat die ebenfalls sehr jugendliche Partie der Sophie von ihrer deutlich älteren Kollegin Erna Berger übernommen. Nebenbei: Erna Berger war trotz bereits sehr langer Karriere dennoch für die Sophie immer noch wunderbar geeignet, da sie sich die phänomenalen Jugendlichkeit ihrer Stimme bis ins hohe sängerische Alter erhalten hat.
Reiners Dirigat ist -  ähnlich wie bei dem Mitschnitt (3CD beim Label Orfeo) der Meistersinger anlässlich der Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper 1955 - quasi nicht mehr "wahrnehmbar" - was als größtes Kompliment gemeint ist: denn Reiners Begleitung sitzt auch hier wie eine "zweite Haut" und reagiert auf jede Nuance der Sänger und Sängerinnen. Reiner war ein unglaublicher Live-Dirigent und dieser so signifikante Aspekt seiner musikalischen Persönlichkeit ist auf seinen wunderbaren Schallplatten-Einspielungen leider nur ansatzweise erahnbar.


Der Zustand des Bandmitschnitts ist sehr gut und der Klang akzeptabel. Die Höhen klingen etwas eng und scharf (es gab beim Mastering von 1984 wohl schon eine digitale Bearbeitung) und die Bässe sind nicht sehr ausgeprägt, aber nach kurzer Einhörphase ist das klangliche Ergebnis doch erfreulich und keineswegs schlechter als bei den 49ziger Aufführungen. Beim vorliegenden LP-to-CD Transfer konnte die Klangpyramide gegenüber der LP verbessert werden. Es galt auch einen Kompromiss bezüglich der Präsenz einzugehen, denn ein in den Höhen klarstmögliches Signal hätte beim Abspielen eines Aktes oder der ganzen Oper ein sehr anstrengendes Hörerlebnis beschert. Das in den Höhen etwas zurückgenommene Mastering ergibt einen runderen und farbigeren Klang. Das Näseln in einer bestimmten hohen Streicherfrequenz ist leicht wahrnehmbar, aber deutlich geringer als bei vielen offiziellen Remasterings solch klanglich problematischer Aufnahmen.

K. SZYMANOWSKI: "Harnasie" (Die Hochlandräuber) op.55 (Rowicki / Warsaw National Philh. Orch.) (Aurora) (19xx?) (1CD)


Das Ballett "Harnasie" von Karol Szymanowski gibt es mittlerweile in ein paar Einspielungen. Die dramatische und tänzerisch-vitale Aufnahme mit dem legendären Witold Rowicki ist leider nicht auf CD veröffentlicht worden. Ein sehr gut gelungener Transfer einer auch technisch guten Aufnahme.

G.F. TELEMANN: Musik für Blasinstrumente: Triosonaten + Sonaten (Roseman / Weisberg u.a.) (Nonesuch) (1978) (1CD)


Einige Aufnahmen gibt es mittlerweile von Telemanns kammermusikalischen Bläsermusik - und dennoch wird diese Einspielung hier in ihrer Klangkultur und dem überzeugenden konventionellen Ansatz immer Maßstab bleiben.

H. VILLA-LOBOS: Prole do bebe (J. Echaniz) (Westminster) (50ziger) (1CD)


Eine Aufnahme, die in Deutschland zwar unbekannt ist, aber dennoch Weltweit in informierten Kreisen einen gewissen Kultstatus hat. Immerhin wird der kubanische Pianist José Echániz bezüglich Villa-Lobos in einem Atemzug mit Artur Rubinstein, Aline Van Barentzen und Magda Tagliaferro genannt. Eigentlich sollten dazu noch Elizabeth Powell und ganz besonders die weit unterschätze Anna Stella Schic (die eine tolle "Fast-Gesamtaufnahme" des Klavierwerks Villa-Lobos aufgenommen hat!) gezählt werden. Der Klang präsentiert sich auf dieser monauralen Westminster-LP als recht spröde und extrem trocken, was aber auch einen gewissen Reiz hat. Der LP-to-CD Transfer ist gut gelungen. Entgegen den Prinzipien, nicht wirklich etwas am Original elektronisch zu beeinflussen, wurde hier ganz minimal Raumklang beigefügt, der als solcher nicht wahrgenommen wird und nur die Funktion hat, den Klang nicht allzu tot und spöde erscheinen zu lassen. Wer aber die originale LP nicht kennt, wird die Aufnahme dennoch für akustisch sehr trocken erachten.

A VIVALDI: Die vier Jahreszeiten (J. Corigliano / G. Cantelli / Philharmonic-Symphony Orch.) (Col / Philips) (1955) (1CD)


Diese Aufnahme ist bisher nicht offiziell auf CD erschienen und unterscheidet sich deutlich von den beiden bekannteren NBC-Mitschnitten. Das Dirigat ist gemäßigter und die Orchesterleistung des Philharmonic-Symphony Orchestra of New York wärmer und runder im Klang. Der Konzertmeister des heute als NYP bekannten Orchesters John Corigliano spielt die solistische Violine in den vier Konzerten. Die CD hier wurde unter Zuhilfenahme des Theorema-Digitaltransfers erstellt, den ich klanglich deutlich verbessern konnte. Das Design zeigt die deutsche Philips Ausgabe, eine 25 cm LP, welche ich beim Transfer als klanglichen Anhaltspunkt verwendet habe.

A VIVALDI: Concertos (M. Goberman) (Mus. Her. Soc.) (Anfang 70ziger) (1CD)


Hervorragende Einspielung in konventioneller Aufführungspraxis mit legendären Solisten.

C.M.v. WEBER: Sinfonie Nr.1 + Nr.2 + Turandot: Ouvertüre und Marsch (H.-H. Schönzeler / LSO) (RCA) (1975) (1CD)


Der Dirigent Hans-Hubert Schönzeler ist - zumeist "Brucknerianern" - am ehesten dafür bekannt, dass er als erster eine Aufnahme der Bruckner 8ten in der Erstfassung eingespielt hat. Aber es gibt einige beachtliche Schallplatten, die allesamt mit englischen Orchestern entstanden sind. Die LP der beiden Weber Sinfonien und der zwei Sätze aus Turandot (Hindemiths Vorlage für seine Sinfonischen Metamorphosen) ist nach wie vor sehr hörenswert - auch wenn mittlerweile mehrere Einspielungen von anderen Interpreten auf CD vorliegen. Kurz nach dem Erstellen des LP-to-CD Transfers ist ein CD-Transfer des Labels Guild erschienen, der etwas hart und blass klingt. Der vorliegende Transfer bleibt somit als (bessere?) Alternative im Rennen ... ;-).

CDs - Orchesterkompositionen mehrerer Komponisten

SCHUMANN: Ouv, Scherzo u Finale + BRAHMS: Trag. Ouv. + Akad. Fest Ouv. (Collingwood / LSO) (Parlophone) (50ziger) (1CD)


Hervorragende Aunahme des immer noch selten gespielten Sinfonie-Fragments "Ouverture, Scherzo und Finale" von Schumann und der zwei Brahms Ouvertüren. Ausgezeichnetes Spiel des LSO, sehr gute monaurale Aufnahmetechnik.

BORODIN: Sinfonie h-moll + RESPIGHI: Die Vögel (Defauw / Chicago Symphony Orchestra) (COL) (1945 und 1947) (1CD)


Désiré Defauw hat als Dirigent des Chicago Symphony Orchestras dort wenig Spuren hinterlassen; zu kurz war dazu sein Engagement beim CSO. Aber es entstanden ein paar Platten für die RCA. Zwei davon sind hier als LP-to-CD Transfers entstanden. Die Borodin 2te (h-moll) ist eine Besonderheit, weil sie hier 1947 mit dem von F.Stock bearbeiteteten Schluss des Finales erklingt. Die Vögel von Respighi wurden 1945 aufgenommen.

Ach ja: Die Angabe des Phantasienamens "Century Symphony Orchestra" war eine damals übliche Praxis der Schallplatten Labels um Geld einzusparen. Die Benennung des tatsächlich spielenden Chicago Symphony Orchestra wäre aus rechtlichen Gründen (Tantiemen) deutlich teurer geworden.

J. SCHUBERT: "Unvollendete" + TSCHAIKOWSKY: Romeo & Julia (Dorati / Chicago Symphony Orchestra) (Mercury) (1954) (1CD)


Mittlerweile sind ja alle Mercury-Aufnahmen mit dem Dirigenten Raffael Kubelik und dem Chicago Symphony Orchestra in einer 10CD-Box veröffentlicht. Leider wurde die Chance verpasst, das Mercury-CSO Projekt vollständig zu präsentieren. Es fehlten die beiden LP-VÖs mit dem Dirigenten Antal Dorati, der 1954 anstelle des beim CSO zurückgetretenen Kubelik geplante Aufnahmen dirgierte. Die Platte mit Bartok und Kodaly wurde in den 90zigern als CD veröffentlicht (allerdings recht mäßig), die Schubert Tschaikowsky Platte unterzog noch niemand einem offiziellen CD-Remastering. jedoch sowohl die "Unvollendete" als auch "Romeo und Julia" wären in dieser Einspielung wegen der vitalen Interpretation und der schier unglaublichen Orchesterleistung (Streicher und Blech in Tschaikowsky!) eine immense Bereicherung des Katalogs.

AKTUALISIERUNG: 2023 erschien bei Eloqience Australia eine Mercury Mono CD-Box mit den Aufnahmen Doratis. Dort sind Transfers der zwei CSO LPs enthalten. Die Transfers sind sehr gut, wenn auch sehr hell und tendenziell "analytisch". Somit haben meine LP-Transfers immer noch einen ganz eigenen Reiz und ein stärker "rundes" Klangbild mit natürlicher Klangpyramide.

BARTOK: Der wunderbare Mandarin (Suite) + SCHOSTAKOWITSCH: Das goldene Zeitalter (R. irving / Philharmonia Orch.) (Capitol) (1CD)


Hervorragende Aunahme des unterschätzen Dirigenten Robert Irving. Vor vielen Jahren veröfffentlichte Capitol sie als CD, ist aber längst wieder vom Markt verschwunden. Der Vergleich mit der gelungenen offiziellen CD-VÖ weist deutlich klangliche Unterschiede auf, welche diesen LP-to-CD Transfer durchaus als Alternative rechtfertigen.

ZIEHRER GUNGL IVANOVICI LANNER LEHAR: Wiener Walzer (H. Krips / Philh. Promenade Orch.) (HMV) (60ziger) (1CD)


Henry Krips war der Bruder des wesentlich berühmteren Dirgienten Josef Krips. Es gibt einige Aufnahmen mit englischen Orchestern - meist von eher "leichterer Muse", die allesamt hörenswert sind. Eine typische Seraphim-Pressung mit etwas überdurchschnittlichem Granulatrauschen, aber ansonsten völlig in Ordnung und in schönem warmen Klangbild. Ein sehr guter LP-to-CD Transfer.

MUSSORGSKY BALAKIREW BORODIN RIMSKY-KORSAKOFF: Orchesterstücke (D. Lloyd-Jones / LPO) (Philips) (1973) (1CD)


"Eine Nacht auf dem Kahlen Berge" in der originalen Fassung von Mussorgsky. Es gibt davon wenig Einspielungen - und diese ist wohl die gelungenste. Auch die Abbado Aufnahme ist gut, jedoch die RCA Aufnahmetechik schafft nicht ein solch präsentes Klangbild wie hier Philips.  Zudem dirigiert David Lloyd-Jones eine superbe Borodin 3te und die unbekannte "König Lear" Ouverture von Balakirew. Ein hervorragendes London Phlilharmonic Orchestra und eine optimale Aufnahme von Philips.

G. MAHLER: Sinfonie Nr. 9 + L.v. BEETHOVEN: Große Fuge (Wyn Morris / Symphonica of London) (Symphonica) (1978) (2CD)


Eine der Mahler Aufnahmen mit Wyn Morris, welche auf CD veröffentlicht wurde. An und für sich ist die Doppel-CD von IMP gut, aber zu stark in den Höhen zurückgenommen. Der Vergleich der LP-Ausgabe mit den IMP-CDs und mehrere Transfer-Tests führten zu der Entscheidung, als Klangquelle für den Transfer letztlich die CDs zu verwenden. Es konnte auch hier wieder eine akzeptable Klangpyramide erstellt werden. Jetzt hat die Aufnahme mehr Präsenz und Details. Gleiches trifft auch auf die auf der CD vorhandene Orchesterversion der Großen Fuge von Beethoven zu, welche ebenso mit auf die Doppel-CD hinzugefügt wurde.

B. BARTOK: Divertimento + F. MENDELSSOHN: Sinfonie Nr.4 "Italienische" (Reiner / CSO) (FRS) (1957) (1CD)


Tonspur einer Fernsehaufzeichnung aus der Anfangszeit Fritz Reiners als Chefdirgient des Chicago Symphony Orchestra, herausgegeben von der FRS (Fritz Reiner Society). Der Klang ist offen und unbeschnitten, die Akustik trocken. Beim Transfer machte nur ein leichter Fernseh-Brumm Probleme, der nur soweit minimiert wurde, dass der Frequenzbereich des Klangerlebens nicht beeinträchtigt ist.

BERLIOZ: Benvenuto Cellini Ouv. + SCHUMANN: Sinf. Nr.2 + WAGNER: Rienzi Ouv. + SCHÖNBERG: Verklärte Nacht + VAUGHAN-WILLIAMS: Fantasie über ein Thema von Thomas Tallis (Reiner / CSO) (live mono Temmer-Tapes) (CSO) (1958) (2CD)


Das CSO begann 1986 Live-Mitschnitte des Orchesters unter eigenem Label zu veröffentlichen. Es wurden insgesamt 22 Doppel-CDs und zwei Boxen mit großteils herausragenden Aufführungen. Die Volumes 1, 3 und 11 waren dem Dirigenten Fritz Reiner gewidmet. Vol.1 und Vol.3 bestehen aus Bändern, die Stephen F. Temmer 1957 und 1958 bei Konzerten mitgeschnitten hat. Die Klangqualität ist ausgezeichnet. Die Vol.1 bis Vol.3 der CSO Reihe wurde sowohl auf CD als auch noch auf LP veröffentlicht. Diese ersten drei CD-Ausgaben haben nicht die Qualität der LP-VÖs. Aus diesem Grund sind die LP-to-CD Transfers der beiden Reiner Doppel-CDs entstanden. Das Ergebnis ist deutlich besser als die offiziellen CD-VÖs!


Keines der hier mitgeschnittenen Werke ist als offizielle Studio-Aufnahme produziert worden. Dazu kommen noch der ganz besondere Zauber und die Spontaneität der Reiner Live-Aufnahmen. Im Grunde sind alle Aufführungen phantastisch, und dennoch möchte ich besonders den langsamen Satz der Schumann 2ten besonders erwähnen, weil sich hier Reiners Dirigat ohne Druck und Perfektionszwang der Studio-Situation besonders frei entfaltet.

HAYDN: Sinf. Nr.104 + BEETHOVEN: Sinf. Nr.4 + WAGNER: Tristan + Parsifal + HINDEMITH: Cellokonzert + BERLIOZ: Röm. Carneval (Reiner / CSO) (live mono Temmer-Tapes) (CSO) (1958) (2CD)


Das CSO begann 1986 Live-Mitschnitte des Orchesters unter eigenem Label zu veröffentlichen. Es wurden insgesamt 22 Doppel-CDs und zwei Boxen mit großteils herausragenden Aufführungen. Die Volumes 1, 3 und 11 waren dem Dirigenten Fritz Reiner gewidmet. Vol.1 und Vol.3 bestehen aus Bändern, die Stephen F. Temmer 1957 und 1958 bei Konzerten mitgeschnitten hat. Die Klangqualität ist ausgezeichnet. Die Vol.1 bis Vol.3 der CSO Reihe wurde sowohl auf CD als auch noch auf LP veröffentlicht. Diese ersten drei CD-Ausgaben haben nicht die Qualität der LP-VÖs. Aus diesem Grund sind die LP-to-CD Transfers der beiden Reiner Doppel-CDs entstanden. Das Ergebnis ist deutlich besser als die offiziellen CD-VÖs.


Keines der hier mitgeschnittenen Werke ist als offizielle Studio-Aufnahme produziert worden. Dazu kommen noch der ganz besondere Zauber und die Spontaneität der Reiner Live-Aufnahmen. Auch hier möchte ich eine Aufführung besonders hervorheben - Tristan Vorspiel und Liebestod. Es gibt nur ein einziges Manko: es fehlt die erste Unisono Cellophrase, die offensichtlich nicht aufgenommen wurde...

F. MENDELSSOHN: Sinfonie Nr.5 + F. BERWALD: Sinf C-Dur "Singuliere" (M. Rudolf / Cincinnati S.O.) (DECCA USA) (1967) (1CD)


Die Aufnahmen von Max Rudolf mit dem Cincinnati Sympony Orchestra sind in Vergessenheit geraten. Dabei ist z.B. diese Einspielung der Reformations Sinfonie von Felix Mendelssohn und der selten gespielten Sinfonie Singuliere des schwedischen Komponisten Franz Berwald unbedingt hörenswert. Eine hervorragende Orchesterleistung mit einem persönlichen und phantasievollen Dirigat - zudem eine ausgezeichnete durchsichtige Aufnahmequalität. Ein sehr gelungener LP-Transfer der Decca Aufnahme in US-Pressung.

STRAWINSKY: Psalmensinfonie + POULENC: Gloria (Shaw / S.Endlich, Sopr / Shaw Chor / RCA Victor S.O.) (RCA) (1965) (1CD)


Beide Werke liegen hier in Referenz-Aufnahmen vor. Der Dirigent Robert Shaw mit seinem Chor, der Sopranistin Saramae Endlich und dem New Yorker Orchester lassen keinen Aspekt unberücksichtigt. Dazu kommt noch die phantastische Aufnahmequalität. Kaum zu glauben, dass RCA / Sony diesen Schatz und auch andere wichtige Shaw-Aufnahmen noch nicht für eine CD-Veröffentlichung gehoben hat.

KLUSAK: Mahler-Variationen + FISER: Dürers Apokalypse + FELD: Drei Fresken (div. Dir. / Prager S.O.) (Supr.) (1969) (1CD)


Werke zwischen Aspekten der Postromantik und gemäßigter Moderne. Jan Kusáks "Variationen über ein Thema von Gustav Mahler" wurde noch vor dem "Tod in Venedig"-Film von Visconti und dem "Mahler-Hype" geschrieben und verwendet das Thema des Adagiettos aus der Mahler 5ten. Die Variationen setzen nicht auf Äußerlichkeiten, sondern auf den musikalischen Gehalt der Musik Mahlers und meinem Empfinden nach auf tschechische und jüdisch-geschichtliche Aspekte. Der Titel "Drei Fresken" des Orchesterwerks von Jindrich Feld erinnert natürlich unwillkürlich an Bohuslav Martinu. Eine sehr gut klingende Schallplatte und ein sehr guter CD-to-LP Transfer.

CDs - Konzerte mehrere Komponisten

C.M.v. WEBER: Konzertstück f-moll + J. Strauss: Burleske d-moll (Arrau / Defauw / Chicago Symph. Orch.) (RCA) (1946) (1CD)


Sony als Nachfolge-Label von RCA und Columbia hat Claudio Arrau 2016 eine schöne 12 CD Box mit allen Aufnahmen dieses Labels gewidmet. Leider sind die Transfers des hier vorliegenden Weber Konzertstücks und der Burleske von Richard Strauss nicht sehr überzeugend gelungen, sodass nach wie vor mein LP-to-CD Transfers noch unverzichtbar ist. Eine trotz damals schwerer Zeiten für das Chicago Symphony Orchestra überzeugende Leistung des Klangkörpers auf seinem Weg zur absoluten Weltspitze unter Reiner und zum Ruhm unter Solti. Eine der wenigen Platten des Dirigenten Désiré Defauw.

Ach ja: Die Angabe des Phantasienamens "Century Symphony Orchestra" war eine damals übliche Praxis der Schallplatten Labels um Geld einzusparen. Die Benennung des tatsächlich spielenden Chicago Symphony Orchestra wäre aus rechtlichen Gründen deutlich teurer geworden (Tantiemen).

TELEMANN + VIVALDI + HÄNDEL: Oboe und Orch. (H. Gomberg / Ozawa / Columbia Chamber Orch.) (Col) (70ziger) 1CD


Barocke Konzerte und Sonaten mit dem legendären Solo-Oboisten des NYP Harold Gomberg. Klanglich einfach eine andere Welt als das europäische Oboenspiel. Aufführungen mit klarem schlanken Orchesterklang, aber durchaus in konventioneller Aufführungspraxis.

MOZART + CHERUBINI + HAYDN: Hornstücke (Ceccarossi / Mannino + Zecchi / Orch. Dell´Ang.) (Audio Fidelity) (1969) 1CD


Der Hornist Domenico Cecvcarossi ist heute nicht mehr bekannt, seine sehr persönlichen Interpretationen sind aber äußerst hörenswert.

CDs - Kammermusik mehrere Komponisten

BIBER + D. WEBER + VEJVANOVSKY + KROMMER + VRANIKY + VENT + SCHMELZER u.a.: Orchester + Kammermusik + Chormusik (diverse) (Supr.) (1978) (2CD)


Eine Zusammenstellung von tschechischen Supraphon Aufnahmen durch das deutsche Label Ariola, welches für deutsche Supraphon Veröffentlichungen die Lizenz hatte. Die Hälfte davon ist mittlerweile auch auf CD erhältlich, aber die 3LP-Box führt durch drei musikalische Stilepochen und hat einen ganz eigenen Zauber. Die Aufnahmen sind zwischen den 60ziger und den späten 70ziger Jahren entstanden. Klanglich spielen alle Ensembles in einer ganz unverwechselbaren tschechischen Tradition, die es so heute nicht mehr gibt.

W.A. MOZART: Serenade + CH. GOUNOD: Petite Symphonie (US-Musiker) (Marlboro Rec. Soc.) (70ziger) (1CD)


Wahrscheinlich die gelungenste Einspielung der Petite Symphonie von Gounod mit hervorragenden US-Bläsern, zudem ein sehr hörenswertes KV 375.

J.S. BACH: 14 Canons + M. REGER: Klarinettensonate op. 107 (D. Singer / R. Serkin / u.a.) (Marlboro Rec. Soc.) (1976) (1CD)


Eine der wenigen wirklich guten Einspielungen der Reger Klarinettensonate mit David Singer und Rudolf Serkin, welche in der großen Serkin CD-Box von Sony leider unberücksichtigt blieb. Zudem eine höchst anregende Bearbeitung bzw Auseinandersetzung mit Bachs "Goldberg Variationen" durch Musiker des Marlboro Festivals.

F. DANZI: Bläserquintett op.67,2 + TAFFANEL: Bläserquintett (New York Woodwind Quintet) (Concert Dics + Everest) (60ziger) (1CD)


Eine CD, die es so als LP nicht gab. Es ist die Zusammenstellung jeweils einer Spielseite einer Concert Disc LP und einer Everest LP mit dem legendären New York Woodwind Quintet. Die jeweils andere LP-Seite wurde in hervorragenden CD-Ausgaben veröffentlicht - aber eben nicht die beiden Danzi und Taffanel Aufnahmen.

W.A. MOZART: Serenade Nr.11 + E. GRIEG: 4 Lyrische Stücke (Chicago Symphony Winds) (Sheffield Lab) (1983) (1CD)


Eine traumhafte Direktschnitt-LP mit Bläser-Solisten des Chicago Symphony Orchestra. Der LP-to-CD Transfer war nötig, da die CD-Veröffentlichung durch Sheffield völlig mißlungen ist. Auch dieser Transfer klingt ziemlich bedeckt, was am so gewählten Klangbild der originalen Aufnahme liegt.

SCHUMANN + POULENC + SAINT-SAENS + TANSMAN: Oboe Fagott Klavier (R. Still / M. Turkovic / J. Perry) (Tel) (1978) (1CD)


Eine der wenigen solistischen Aufnahmen des unvergleichlichen Solo-Oboisten des Chicago Symphony Orchestra Ray Still - leider nie als CD erschienen.

HORN QUARTETS

 

“AN OMNIBUS”


P. HINDEMITH - J.S. BACH - TSCHEREPNIN - MITUSHIN u.a.

 

MEMBERS OF THE CHICAGO SYMPHONY


French Horn Section:  Frank Brouk, Christopher Leuba, Wayne Barrington, Paul Binstock, Robert Wirth

 

Zwei LP-to-CD Transfers der Concert-Disc LP CS-243 stereo

 

Anmerkungen:

 

Der erste Transfer ist exakt in der Tonhöhe der LP-Veröffentlichung gehalten, welche deutlich über 440 Hertz liegt. Das kann an einer ungenauen Tonband– Abspielgeschwindigkeit des LP-Masters liegen, ist möglichweise - und meine Erachtens wahrscheinlich - aber die korrekte Stimmung bei der Einspielung.

 

Der zweite Transfer liegt bei einem Pitch von 440 Hertz und wurde mit anderer Digitalisierungs-Technik erstellt. Wegen leichter Artefakte in den hohen Hintergrundfrequenzen wurde hier dieser alternative Transfer nochmals überarbeitet.

 

Beide Concert-Disc Pressungen waren bezüglich Granulat und Verschmutzung so geräuschvoll, wie es bei diesem Label leider üblich war. Beim ersten Transfer ist der Klang der LP (samt „Geräusch-Flairs“) minimal vernehmbar, der zweite Transfer ist stärker bereinigt, besonders bei der zweiten LP-Seite (Hindemith).

J. BRAHMS: Klarinettenquintett + WAGNER (BÄRMANN): Adagio (Brymer / Allegri Quartet) (Argo) (1979) (1CD)


Eine späte Einspielung mit dem Klarinettisten Jack Brymer und eine wichtige Aufnahme des Brahms Klarinettenquintetts. Das Brahms Quintett war mal auf eine Decca Doppel-CD, der Wagner (Bärmann) nur in Spanien erhältlich.

BRAHMS: Klarinettensonate Nr.1 + C.W.v. WEBER: Grand Duo Concertant op.48 (J. Brymer / D. Lloyd) (Nimbus) (1977) (1CD)


Trotz des Bekanntheitsgrades des Klarinettisten Jack Brymer hat es diese Schallplatte nicht offiziell auf das CD-Format geschafft. Interpretationen mit abgeklärter Altersweisheit - auch klanglich wunderbar.

BRAHMS: Trio op.114 + BEETHOVEN: Trio op.11 (D. Glazer / F. Glazer / D. Soyer) (Turnabout) (1969) (1CD)


Große Klarinetten-Klangkultur, vitale (Beethoven) und berührende (Brahms) Interpretationen. Eine der wenigen Einspielungen, auf denen der Cellist David Soyer mal nicht in der Formation des Guarneri Quartets zu hören ist. Eine gute Stereo-Aufnahme, ein guter CD-to-LP Transfer.

HINDEMITH: Oboensonate + Serenade + SCHUMANN: Drei Romanzen (R. Roseman / G. Kalish) (Desto) (70ziger) (1CD)


Eine solistische Aufnahme des Oboisten des New York Woodwind Quintet. Absolut hörenswert. Aufnahmequalität und LP-Pressung sind nicht perfekt, aber gut akzeptabel. Dennoch ist ein guter Transfer aus diesem seltenen Tondokument entstanden.

C. DEBUSSY: Streichquartett + M. Ravel: Streichquartett (Fine Arts Quartet) (Concert-Disc) (1966) (1CD)


Das amerikanische Fine Arts Quartet hat es in Europa nie zu allzu großem Bekanntheitsgrad gebracht. Der Grund dafür liegt wohl in der Schallplatten-Politik der 60ziger und 70ziger Jahre, denn an der Qualität des Ensembles kann es nicht liegen. Es sind traumhafte Aufnahmen der Debussy und Ravel Quartette, von Concert Disc sehr gut aufgenommen.

P. HINDEMITH: Streichquartett + E. BLOCH: Streichquartett (Fine Arts Quartet) (Concert Disc) (1961) (1CD)


Noch eine wichtige Einspielung des Fine Arts Quartet - sowohl was Bloch als auch Hindemith betrifft der Maßstab aller Dinge. Es ist jammerschade, dass das Label Vanguard (welches die Rechte an den Concert Disc Aufnahmen hat) in der verdienstvollen und klanglich gut gelungenen CD-Reihe mit einigen LPs des New York Woodwind Quintet und des Fine Arts Quartet so viele deren Aufnahmen nicht veröffentlicht hat. Jede einzelne dieser Platten ist eines optimalen CD-Reissue wert. Auch dieser LP-to-CD Transfer ist angesichts der Umstände, kein Masterband oder eine Bandkopie als Quelle zur Verfügung  gehabt zu haben, repektabel gelungen. Immerhin konnten 21 nicht auf CD veröffentlichte LPs in diesen Transfers ins digitale Zeitalter geretten worden.

SCHUBERT: Str.Quint. + BRAHMS: Klavierquint. + DVORAK + SMETANA: Streichquart. (Hollywood Strings Quartet) (EMI) (1955) (2CD)


Das Hollywood String Quartet ist eines der besten Streichqurtette, die es je gab. Die hier vorgestellten Aufnahmen zeigen das in eindrücklicher Weise - in jedem der Werke auf ganz individuelle Weise. Das Schubert Quintett C-Dur verdient dabei eine ganz besondere Beachtung - nicht nur weil es von Testament besonders mäßig auf CD veröffentlicht wurde. Alle von Capitol (bei EMI) entstandenen Aufnahmen des Hollywood String Quartets sind in Lizenz-Ausgabe bei Testament auf CD veröffentlicht worden – allerdings in sehr unterschiedlicher Transfer-Qualität. Einige der Transfers klingen sehr analytisch hart und kalt. Dieser LP-Transfer gibt den Aufnahmen wieder die ursprüngliche sinnlichere Wärme zurück, welche dem phantastischen Spiel des Ensembles besser gerecht wird.

J. BRAHMS: Streichquartett op. 51, Nr. 2 + A. SCHÖNBERG: Verklärte Nacht (Hollywood Strings Quartet) (EMI) (1950) (1CD)


Von Schönbergs "Verklärte Nacht" in der originalen Besetzung für Streichsextett gibt es wenig hochkarätige Aufnahmen. Diese hier hat darunter einen ganz besonderen Stellenwert. Auf der vom Label Testament veröffentlichten CD (hart und dünn im Klang mit wenig Bässen und Wärme) ist von dieser besonderen Qualität leider wenig zu hören. Die französische EMI LP, die als Quelle für diesen LP-to-CD Transfer diente, ist ein klein wenig in den Höhen belegt, hat aber Klarheit und Wärme und kann somit die Besonderheiten des Hollywood String Quartets, besonders dessen klangliche Farbigkeit, hörbar machen. Diese Vorzüge zieren auch auch den Transfer.

D. SCHOSTAKOWITSCH Cellosonate op.40 + R. STRAUSS: Cellosonate op.6 (H. Shapiro / J. Zayde) (Nonesuch) (1965) (1CD)


Der Cellist Harvey Shapiro hatte während der Militärzeit des legendären Frank Miller, dem späteren Solo-Cellist des CSO, den Posten des Solo-Cellisten bei Toscaninis NBC Orchestra inne. In vielen der RCA Schallplatten Studioproduktionen der 50zigen und 60ziger Jahre führt Shapiro die Cello-Gruppe an. Hier ist die Referenzaufnahme der Strauss Cellosonate und auch eine der wenigen wirklich hochkarätigen Einspielungen der Schostakwitsch Sonate.

DEBUSSY: Danses Sacree et Profane + RAVEL: Introduction et Allegro + SAINT-SAENS + FAURÉ (E. Vito) (Period) (mono) (1CD)


Edward Vito war einer der größten Virtuosen und Klangmagier auf der Harfe. Er ist auch als Harfenist beim NBC Orchestra unter Toscanini zu hören. Als Quelle für diese CD diente eine Download-Digitalisierung, die allerdings noch deutlich verbessungswürdig war. Das Endergebnis ist nicht optimal, aber diese wunderbaren Aufnahmen sind klanglich nicht besser zu bekommen. Begleitung vom Stradivari String Quartet u.a.

Ravel und Debussy sind als Bonus auch in einem weiteren eigenen Transfer von der stereophonisierten Saga-LP zu hören.

DEBUSSY: Danses Sacree et Profane + Deux Arabesques + RAVEL: Introduction et Allegro + HÄNDEL: Harfenkonzert B-Dur  + Passacaglia g-moll + MOZART: Sonata facile + FAURÉ + DE FALLA + SALZEDO (E. Vito / NBC Members) (mono 50ziger) (1CD)


Edward Vito war einer der größten Virtuosen und Klangmagier auf der Harfe. Er ist auch als Harfenist beim NBC Orchestra unter Toscanini zu hören. Als Quelle für diese CD diente eine Download-Digitalisierung, die allerdings noch deutlich verbessungswürdig war. Das Endergebnis ist nicht optimal, aber diese wunderbaren Aufnahmen sind klanglich nicht besser zu bekommen. Auf dieser zweiten CD ist die Begleitung mit NBC Mitgliedern des NBC Orch.

DEBUSSY: Danses + RAVEL: Introduction et Allegro + DUCASSE + GRANDJANY (M. Grandjany) (Capitol) (1963) (1CD)


Marcel Grandjany ist eine Legende - sowohl als Instrumentalist als auch als Lehrer. Umso erstaunlicher ist es, dass es kaum irgendwelche Aufnahmen mit dem Harfenisten gibt. Und diese Seraphim-Aufnahme ist noch nicht einmal als CD erschienen. Auch aus diesem Grund ist dieser LP-to-CD Transfer besonders wichtig.

WIDOR: Toccata + FRANCK: Pièce heroique + LISZT: B.A.C.H + REGER: Halleluja (F. Germani) (HMV) (1962) (1CD)


Eine der - an und für sich schon wenigen - Aufnahmen von Fernando Germani, welche zum Großteil nicht als CD erschienen ist. Sehr gut aufgenommen, eine gute LP-Pressung und somit ein gelungener Transfer, dem nur der allerletzte Glanz in der Höhe fehlt, da die Quelle nicht ganz störungsfrei war.

MENDELSSOHN: Sonate f-moll + FRANCK: Pièce heroique + LISZT: Weinen Klagen + BRAHMS: Fuge (C. Weinrich) (RCA) (1964) (1CD)


Eine hörenswerte LP mit dem Organisten Carl Weinrich. Auch wenn das hier eingespielte Repertoire bekannt und an Aufnahmen abgedeckt zu sein scheint, so gibt es bei genauerer Betrauchtung nicht allzu viele herausragenden Einspielungen. Diese hier gehört auf jeden Fall zu den letzteren.

CDs - Folklore Jazz u.a.

MÁIRE NÍ SCOLAÍ Gälische Volkslieder Irland (Máire Ní Scolái) (Gael-Linn) (50ziger, VÖ 1971) (1CD)


LP-Text:

 

Máire Ní Scolaí (24.5.1909 - 29.6.1985)

 

Ich erinnere mich daran, vor etwa dreißig Jahren eine begeisterte Notiz zu einer Rundfunkübertragung von Máire Ní Scolaí gelesen zu haben: "schade", schrieb da der Rezensent, "dass nicht mehr unserer jungen traditionellen Sänger der Süße ihres Tons und dieser Art Kunstfertigkeit der Umsetzung nacheifern!" Diese Huldigung war zwar wohlverdient, aber der Kritiker lag falsch in der Annahme, dass die Kunst der Sängerin im strengen Sinne "traditionell" sei. Sie gehört zwar zur großen gälischen Tradition - aber durch Übernahme!

 

In der Tat könnte die Geschichte dieser Übernahme wohl die Art und Gestalt des neuen Irlands sein — einer ersten Generation, die seit Jahrhunderten in der Freiheit aufwuchs, die ihr altes Erbe wiederentdeckte und pflegte. In Dublin geboren, lernte Mäire Ni Scolai die irische Sprache am Rinn College in der Waterford Gaeltacht. Sie kam später nach Galway City, wo sie unterrichtete, sang, als Schauspielerin auftrat (mit Micheál Mac Liammóir im neu gegründeten Taibhdhearc) und schließlich heiratete und ein Zuhause errichtete. Ihr Ehemann, der spätere Professor Liam Ö Buachalla, war damals ein junger Wirtschaftsdozent an der University College in Galway und ein Enthusiast für alles Gälische: gemeinsam entdeckten beide die irisch-sprachige Region Conamara, wo sie halfen die Bewegung der Sommerschulen vorabzubringen. Ihre Mitwirkung im Leben der westlichen Gaeltacht-Gemeinden (welche also Gälische Sprache und Tradition pflegen) währe ihr Leben lang.

 

Nicht alle Zeitgenossen von Máire Ní Scolaí waren so erfolgreich oder enthusiastisch hartnäckig bei der Wiederentdeckung ihres kulturellen Erbes wie diese, aber nach ihr gab es ein paar wenige, die es wagten, mit ihre einzigartigen Gaben dieser Art hervorzutreten. Máire Ní Scolaí war gesegnet, nicht allein durch ihre Stimme von ganz ungewöhnlicher Qualität, sondern auch durch ihr hervorragendes Ohr für die Nuancen dieser subtilen Angelegenheit, eben dem gälischen Volkslied. Auf den Spuren von Eileen Costello (dem Verfasser von "Amhráin Mhuighe Seola") sammelte sie viele interessante Versionen der Lieder von Connacht, die sie bald zu ihren eigenen machte. Aber das bedeutete kein "Hamstern" von Liedern! Tatsächlich war sie äußerst freizügig sowohl mit ihrer Kunst als auch ihren Liedern: sowohl bei Chören und Studentengruppen, bei Feisanna und anderen Festivals, bei Konzerten und in unzähligen Sendungen, in Irland und in Übersee. In ganz Großbritannien und Europa, besonders in Ländern mit Keltischen Anteilen, hat sie das Publikum begeistert und sie war ein besonders willkommener Gast im „irischen“ Amerika. In den letzten Jahren reiste sie intensiv und begleitete ihren Mann in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Senats von Irland auf vielen seiner Auslandsreisen. O Buachalla war ein unermüdlicher Enthusiast für die interparlamentarische Bewegung.

 

Sie widmete ihre Tonaufzeichnungen ihrem Mann, ihren alten und jungen Freunden in Conamara und anderswo und besonders den großzügigen Sängern des Westens, von denen sie so viele Lieder lernte. Und hier haben wir eine wunderbare Essenz dieses großen Erbes: Liebeslieder wie "An Droighneán Donn" und "Segel Óg Rua", eine Klage der verlorenen Liebe, die den ganzen Herzschmerz der Welt in sich trägt , oder das exquisit lyrische "Sé Fáth Mo Bhuartha" ("Warum ich bin traurig"): Lieder der kleineren Freuden und Schmerzen - und in großem und erschreckenden Kontrast dazu das unvergleichliche "Caoineadh na dTri Muire", bei dem die drei Marias mit dem Gekreuzigten sprechen. All das sind wahre Schätze.

CZECHOSLOVAKIA Songs and Dances (The Living Tradition) (diverse) (Argo) (1972) (1CD)


LP-Text:

 

Deben Bhattacharya - ein Forscher und Konservator ethnischer Kulturen

 

Der bedeutende Sammler und Forscher Deben Bhattacharya wurde 1921 in Benares geboren. Er verbrachte den größten Teil seines Lebens auf den Straßen der Welt und zeichnete in kleinen Dörfern und Städten die Musik der Weltbevölkerung auf, fotografierte und machte Filme, um anderen zu helfen, die verschiedenen Kulturen, denen er begegnete, besser zu verstehen.

 

Bhattacharya wurde in eine alte bengalische Brahmanen-Familie geboren, die seit über 130 Jahren in Benares sesshaft ist. Als junger Mann wurde er von der Arbeit des englischen Dichters Lewis Thompson beeinflusst, der ihn dazu veranlasste, nach England zu ziehen, wo er für die BBC als Radioproduzent arbeitete. Nachdem er viele Inder in London kennen gelernt hatte, begann er, indische Musiker auf einem Baird-Tonband aufzunehmen. Als Bhattacharya die Idee hatte, Feldaufzeichnungen in Indien zu machen, war er zunächst mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert.

 

Sonntag Wilson, BBC-Produzent für den Überseedienst, beauftragte ihn für sechs fünfminütige Programm und der Dichter Stephen Spender, der Gründer des Magazins Encounter, bat Bhattacharya, einen Artikel über indische Dichtung zu schreiben. Argo Records bezahlte für ein Gaumont-British Tonbandgerät und die Bänder gegen zukünftige Lizenzgebühren. Bhattacharya sammelte genug Material, um vier oder fünf Platten zu machen. Eine von ihnen wurde unter dem Titel "Songs aus Bombay" veröffentlicht. Dies führte zu einer Reise durch den Mittleren Osten, die Musik in jedem Land aufnahm, sowie andere Projekte - z.B. in osteuropäischen Ländern, bei der auch die tschechische Platte entstand. Bhattacharya errang internationale Anerkennung als Experte für ethnische Volksmusik, Tanz und Poesie. Seine Arbeiten wurden auch als Hilfe beim Unterricht ethnische Musik verwendet.

 

1962 begann Bhattacharya Filme zu produzieren, als der Vorstand der BBC Thrid Programme Robert Leighton ihn mit David Attenborough zusammenbrachte. Als Bhattacharya ihm sagte, dass er nach Indien mit einem erfahrenen Kameramann gehen würde, bot Attenborough ihm £ 1.000 an, um ihm bei seinen Unkosten zu helfen. Nach seiner Rückkehr bearbeitete die BBC das Material in zwei Filme: "Kathakali", das klassische Tanzdrama Südindiens, und "Storytellers aus Rajastan". Danach gab ihm das schwedische Fernsehen Geld, um in Ungarn einen Film zu drehen. Dies führte zu Filmproduktionen in Rumänien, Tibet, China, Bangladesch, Nepal und vielen anderen Ländern. Bis zum Ende seiner Karriere hatte Bhattacharya über 16.000 Fotografien im Zusammenhang mit seinen verschiedenen Projekten archiviert.

Orchesterwerke Richard Wagners - arrangiert und gespielt von Stan Kenton und seinem Orchester  (195x) (1CD)

 

Stan Kentons tiefste Einsicht in die Musik von Richard Wagner verbindet sich ohne Bruch mit der geschmackvollen Phantasie des Arrangeurs. Ernst und Seelentiefe der Musik - und dazu manchmal ein weises Lächeln und schalkhafter Witz, welcher das Wesen und den Sinn der Werke nicht entstellt, sondern aus der Sicht des 20ten Jahrhunderts neu beleuchtet. Die zeitlose Größe der Kompositionen tastet Kenton dabei auch nicht an. 

 

Das Spiel des Orchesters ist atemberaubend intensiv, sauber und perfekt ausgewogen in den Registern und der Gesamtbalance. Eine instrumentale Vollkommenheit und größter Farbenpracht. 

 

Vorspiel und Liebestod aus „Tristan und Isolde“ gerät zum ergreifenden Höhepunkt der Platte. Selbst die Oktavierung des Trompeters Bud Brisbois am Höhepunkt des Vorspiels ist weniger Ausdruck der Freude am heiß Jazzigen wie z.B. im Lohengrin, sondern instrumentaler Aufschrei der Seele. 

 

Die Platte ist in hervorragendem Stereo aufgenommen, was auch diese CD zu einem audiophilen Genuss macht. 

K. WEILL + ROGERS + KENTON u.a.: Arrangements (S. Kenton / His Orchestra) (Creative World) (50ziger + 60ziger) (1CD)

 

Collector´s choice - Stan Kenton and his Orchestra

 

Stanley Newcomb „Stan“ Kenton (*15.12.1911 in Wichita; † 25.8.1979 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Jazzpianist, Jazzkomponist, Orchesterleiter und Musikpädagoge. Mit seinen klanglichen Experimenten eines Progressive Jazz, die kontrovers beurteilt wurden, schrieb er in den Nachkriegsjahren Jazzgeschichte. Seine großformatigen Bands (teils sogar mit dem dreifachen Umfang einer Bigband) waren zudem wichtige Durchlaufstation für viele später bekannte Musiker des West-Coast-Jazz; auch mit seinen Clinics an Hochschulen war er ein wichtiger Förderer der Musikerausbildung im Jazz.

In den 1950er Jahren produzierte er eine Reihe von Aufnahmen für Capitol (Stan Kenton Presents), in denen er Sidemen vorstellte.

 

Auszug aus Wikipedia

 

Die Platte „colletor´s choice“ ist eine Zusammenstellung von Aufnahmen, die allesamt hervorragend in Mono aufgenommen sind, was wegen des eingefangenen Raumklangs bei dem Hören über Anlage kaum auffällt.

 

J.W.

D. ELLINGTON: „A Touch of Elegance“ Songs (A. Previn) (Col) (1961) (1CD)

 

André Previn als versierter Arrangeur, Pianist und Jazzer. Hervorragend klingende Stereoaufnahme.

DONAUESCHINGEN JAZZ CONCERT 1957 (E. Sauter + A. Hodeir + Modern Jazz Quartet) (MPS) (VÖ 1977) (1CD)

 

Ein Konzertmitschnitt aus einer Zeit, als Jazz und Moderne (Klassik) sich gegenseitig ernsthaft befruchtet haben. Ein sehr spannendes Zeitdokument der Kreativität und Innovationsfähigkeit des Jazz.

CH. BYRD: Blues Sonata + DIVERSE: Standards (Ch. Byrd u.a.) (Milestone) (1961) (1CD)

 

Charlie Byrd, eigentlich Charles L. Byrd, wurde in den 1950er Jahren zu einem der populärsten Gitarristen in den Vereinigten Staaten, zunächst an der amerikanischen Ostküste, später in ganz Amerika, dessen legendärer Ruf aufgrund seiner Konzerte und seiner ersten Schallplattenveröffentlichungen entstand. Byrd wurde 1962 in und außerhalb Amerikas berühmt, als sein Name untrennbar mit der Musik der Bossa Nova verbunden war, einer modifizierten Samba aus Brasilien, die in den USA einen wahren Bossa-Nova-Boom auslöste. Charlie Byrd war sowohl im Jazz als auch in der Klassik zu Hause und hatte sich beständig zu beidem bekannt. Er war einer der Instrumentalisten, die erfolgreich Jazz und Klassik miteinander verbanden. Er war als „Vater des Nylonstring-Jazz“ sogar seinerzeit der einzige klassische Gitarrist der Jazzszene.

 

Byrds Repertoire der klassischen Gitarrenliteratur reichte von der spanischen Renaissancemusik bis hin zu Werken des 19. und 20. Jahrhunderts aus Mittel- und Lateinamerika. Sein Studium der klassischen Fingerspieltechnik auf der unverstärkten Spanischen Gitarre befähigte ihn, Kompositionen zu spielen, die denen anderer klassischer Gitarristen nicht nachstanden. So wurde er bald zu einem Musiker, der auch als Sologitarrist auf der klassischen Gitarre beachtliche Erfolge erzielte.

 

Darüber hinaus wandte er die Technik der klassischen Gitarre auf verschiedene Jazzstile an und versuchte, europäische Traditionen mit afro-amerikanischen Jazzattributen zu verschmelzen. Dazu kam ein tiefes Verständnis für den Blues, den er zeitlebens schätzte. Er integrierte zahlreiche Fremdkompositionen mit verschiedenen musikalischen Stilen in sein Repertoire und schuf dennoch seinen eigenen Stil. Seine hochentwickelte spanische und lateinamerikanische Technik auf der klassischen Gitarre ermöglichte es ihm, wie wohl keinem anderen Gitarristen vor ihm, neue Bereiche im Jazz zu erschließen. Er verband brasilianische Rhythmen mit nordamerikanischem Jazz und bekam so ab 1962, gemeinsam mit Stan Getz, eine Schlüsselrolle bei der Etablierung des Bossa Nova in den Vereinigten Staaten.

 

Charlie Byrd, der zunächst gleichermaßen auf der akustischen wie auf der elektrischen Gitarre spielte, blieb später bis auf wenige Ausnahmen bei der unverstärkten Gitarre, die er in kleinen Ensembles akustisch für tragfähig genug hielt; dies verlieh seinen Auftritten oft einen kammermusikalischen Charakter. Dass er beständig dabei blieb, die Spieltechniken der Spanischen Gitarre auf den Jazz anzuwenden, war seinerzeit recht ungewöhnlich, zeugte aber von großem Selbstvertrauen, und der Erfolg beim Publikum gab ihm recht.

 

Auszug aus Wikipedia

D. GILLESPIE: Good Bait + Cool Breeze + Minor Walk u.a. (Dizzy Gillespie and his Orchestra) (live, Spotlite) (VÖ 1976) (1CD)


LP-Text:

 

Nineteen forty-nine was probably the last year of the big bands. It was still possible to see dozens of Greyhound coaches on America's roads, conveying sleeping musicians from one theatre to another. In the space of a month a jazzman might see Louisville, Ohio then on the Grand Rapids, Michigan or Indianapolis, St. Louis, Los Angeles, Chicago, Detroit — the list (and the road) was endless. After 1949 some band leaders called it a day, others reduced the size of their orchestras as television and a changing attitude towards live entertainment made inroads into theatre and ballroom attendances. But in 1949 the big bands of Stan Kenton, Dizzy Gillespie, Woody Herman, Duke Ellington and Gene Krupa (in that order) topped the "Metronome" magazine poll, giving some idea of the choice of music available "live" in America.


Dizzy Gillespie launched his first big band just as World War Two was coming to an end. "The Hep-Stations of 1945" failed, but wise men learn from their mistakes and a year later Dizzy was on the road with an exciting orchestra playing music best exemplified by arranger Gil Fuller's Things to come. From then until the beginning o( 1950 Dizzy was a big band Ieader, working at all the best clubs and recording for major record labels. But in those days there was invariably a three-minute time limit on a commercially pro­duced ten-inch 78 rpm record and a frequent criticism of Gillespie's RCA Victor output was that the sides did not do justice to the band. In the light of "live" recordings which have come to light later, including the thrilling Gene Norman concert of July 26, 1948, this proved to be fair comment and this present album is made up of material never previously available. Like the other albums from the period "Good Bait" is an important document of a remarkable band.


Some bands in jazz have relied almost entirely on their soloists for impact and individuality. In the case of the Gillespie orchestra it was the totality of the organization that counted. It was, in fact, a prime example of the sum being greater than the total of the individual parts. This is in no way a condemnation of -the soloists, several of whom went on to become band leaders in their own right, it is simply that Dizzy's careful selection of arrangers and arrangements resulted in a unique ensemble sound. The Gillespie trumpet invariably capped the charging brass figures and a number of items in the band library made use of Latin American percussion. Dizzy himself wrote a large part of the book followed by Tadd Dameron and Gil Fuller. Other contributors included George Handy, Jimmy Mundy, Gerald Wilson, Buster Harding and Ernie Wilkins. (The latter wrote a number of scores for Dizzy as long ago as 1948 incidentally.)


All the material on the enclosed disc comes from Armed Forces Radio Services "Jubilee" shows and I have attempted to date the recordings as accurately as I can, basing my assumptions on known facts. As 1948 drew to a close the Gillespie band suffered a set-back when its Cuban drummer Chano Pozo was shot to death in a New York bar on December 2nd. Pozo had done a great deal towards wedding the rhythms of his country to the jazz of North America and when the Gillespie band played a Carnegie Hall concert on Xmas Day, 1948 Chano's replacement, Sabu Martinez, broke his conga drum with the intensity of his playing during a tribute to Pozo. The band was on the west coast in the new year, specifically in San Francisco during February. From March 18 to 24 the Gillespie Orchestra appeared at the Regal Theatre in Chicago, acting as the supporting group for Sarah Vaughan on part of the programme. By now a few changes of personnel had taken place; Al Gibson had taken over from Cecil Payne on baritone while William Evans, better known later as Yusef Lateef, had replaced Budd Johnson. Martinez stayed on the West coast after the San Francisco dates and at the Regal Dizzy helped out on the Latin numbers by playing maracas. After working at Portland, Oregon the band did two weeks back in Chicago commencing May 2, 1949 but this time at the "Blue Note". Then from June 16 to July 27 Dizzy brought his orchestra to New York's "Bop City" and I suspect the "Jubilee" shows were recorded during this period. (RCA took advantage of the booking to set up a recording date on July 6th.). 

 

For the New York appearance Jay Jay Johnson and Charles Greenlea took over in the trombone section from Rip Tarrant and Andy Duryea while Vince Guerra joined the band on conga drum. "Jubilee" shows were often recorded in the studio with applause dubbed in later; it was frequently the practice to tape sufficient material for two separate transmissions at one recording session. As the programmes were never intended to be issued as commercial discs the lengths of numbers made no difference. It is therefore valuable to have eight-and-a-half minutes of Oo-pop-a-da as proof that the band could sustain the excitement implicit in the shorter studio-made recordings.


Side one opens with Tadd Darneron's timeless Good bait, the main eight bar phrase o( which is based on the chords of Blue moon. (The middle-eight is not; it is simply the main phrase transposed up a fourth.) Two of the trombones take 16 bars each; the first might be Charles Greenlea and the second sounds like Jay Jay Johnson which makes me plump for "June/July, 1949" as a date (or Johnson left the band after the "Bop City" booking in order to form a group of hi.s own with Stan Getz and Fats Navarro.


Algo bueno means "something good" and Gillespie sets the scene for Ernie Henry's solo. Erroll Garner's brother, Linton, wrote Minor walk which Dizzy arranged; Linton, like Erroll, is a pianist and the first soloist here is the Gillespie keyboard man, Jimmy Forrnan. Again Dizzy precedes Ernie Henry in the solo sequence. Half Nelson has an interesting history for it is based on the chord sequence of another bop tune, namely Tadd Darneron's Ladybird. The Gillespie version has solos by Henry and what sounds like Sam Hurt before the band moves logically into the theme of Ladybird as a prelude to Dizzy's solo. The final number on this side is another contribution from Tadd Dameron and another blues, Cool breeze. Dizzy and John Brown take the scat vocal choruses then Charles Greenlea, Sam Hurt and Jay Jay Johnson take over at the solo microphone in that order. After Dizzy it is Ernie Henry again — and note that the band plays Darneron's The Squirrel as a background riff at one point. The fade out is as it happened on the original disc, making way for a station identification on the transcription.


The second side commences with Tadd Darneron's functional blues The squirrel, one of four tunes included here which the band did not record in the studios for RCA. The late Ernie Henry is the featured alto saxophonist before the band boosts Dizzy aloft into a typically exciting solo. The writing for the saxophone section immediately prior to the recapitulation of the theme is noteworthy. Oo-pop-a-da is one of Dizzy's best known scat numbers and here he shares the extended vocal section with John Brown Gillespie sings some of his favourite instrumental phrases; Yusef Lateef takes the tenor solo before Dizzy puts his trumpet to his lips. Johnny Hart-man came into the band as its ballad singer in 1948, replacing Lee Richardson who, in turn, had taken over from Kenny Hagood. On Paul Denniker's ballad Sposin the overall influence of Billy Eckstine on Hartman is obvious and the band is restrained in its support. Tabu is a Latin American song by the Cuban composer Ernest Lecuona (he also wrote Siboney and Malaguena); fittingly this version relies heavily on the conga drummer in the lengthy introduction then Dizzy exposes the theme before Lateef and Dizzy, again, solo.


The Gillespie band did not have long to live after these "Jubilee" recordings were made. By the time Dizzy signed with Capitol Records the writing was already on the wall and the band's output had become woefully commercial. Consequently this album is of particular value for it captures the orchestra when its members were still imbued with the creative, pioneering spirit and before disillusionment had set in. This is big band bebop, the like of which we were never to experience again.


Liner Notes: Alun Morgan (originaler LP-Text der SPJ 122)

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