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Noten /Partituren


So katastrophal die Situation der Verfügbarkeit von älteren Aufnahmen, Rundfunkmitschitten und das quasi Nichtvorhandensein von neueren Aufnahmen der letzten Jahrzehnte auf dem Tonträgerbereich (CDs, Downloads) ist - und der reine Musikliebhaber bezüglich Schiske somit ganz außen vor bleibt, so erfreulich ist es für Musiker, dass zumindest die meisten Noten bzw Partituren bei den großen Verlagen Doblinger, Universal-Edition und Philharmonia erhältlich sind - z.T. zu kaufen, z.T. zur Ausleihe.


Karl Schiske im Schulunterricht an Gymnasien und Musikschulen

Schiske Tafel Kreide Unterricht

Ein paar Werke Schiskes möchte ich für Unterrichts-Zwecke an Schulen (Gymnasium - Klassen 9 bis 13) empfehlen:


II. Sinfonie op.26

Eine große Fülle an Kompositionstechniken kann an diesem allein durch das Hören gut verständlichen Werk wahrgenommen und beleuchtet werden. Besonders der erste Satz in seinem bewusst sparsamen - ja schon minimalistischen Einsatz von kompositorischen Material erleichtert den Blick auf die kompositorischen Mittel und das Fugen-Scherzo-Sonatensatz Konzept des Finales ist spannend für die Aufarbeitung durch fortgeschrittene Musikklassen.


IV. Sinfonie op.44

Bei der dreisätzigen Sinfonie ist ja das große Konzept, dass der erste Satz (Exposition) und der zweite Satz (Durchführung) - exakt übereinandergelegt - den dritten Satz (Reprise) ergeben. Das ist gut zu hören und natürlich auch zu sehen, ebenso die immer wieder bei Schiske vorkommenden Spiegeltechniken.


Synthese op.47

Ein experimentelles Stück (näheres dazu im hier eingestellten Textheft zu der ORF-CD), dass in Ansätzen und einfacher Form sogar mit etwas Kreativität des Lehrers durch die Klasse nachvollzogen werden kann. Natürlich ist es im praktischen Musikmachen auch ein Ansatz bzw eine Anregung für Musikschulklassen.


Divertimento op.49

Vielleicht das großartigste Werk des reifen Schiske und auch das spannendste und vielschichtigste in den Ansatzmöglichkeiten für den Unterricht. Das Divertimento ist ein serielles und dennoch sehr ansprechendes Werk - wie es in dieser Kombination Schönberg, Berg und Webern nur in deren besten Kompositionen gelungen ist. Zu aller Durchsichtigkeit, Verständlichkeit, Meisterschaft in der Komposition gesellt sich hier eine extreme Bildhaftigkeit der einzenen Teile. Es ist eine sehr naturhafte Sprache, welche zu jedem Menschen sprechen kann, welcher einen Sinn für Musik hat. Ich könnte mir kein besseres Stück vorstellen, um Menschen an die wirklich serielle (denn Schiske verbindet alle musikalischen Parameter) Musik heranzuführen!


Übrigens sind die Partituren von Karl Schiske auch für Menschen Gewinn bringend, die geschriebene Musik anhand des Lesens nicht innerlich hören können. Die Art des strukturellen Schreibens schlägt sich auch im Notenbild nieder und da viele Werke von Schiske ganz konkrete und somit auch intellektuell verständliche Ideen umsetzen, ist das auch gut in der Partituren zu erkennen.


Bücher


Österreichs Neue Musik nach 1945: Karl Schiske

Ein phantastisches umfangreiches und für ernsthaft an Karl Schiske Interessierte unentbehrliches Buch, welches eine Fülle an Aspekten enthält - nicht nur bezüglich des Leben und der Kompositionen Schiskes, sondern seiner "Klasse Schiske" am xxxx und auch des musikalischen Österreichs. Hervorragende Werk-Analysen, Gedanken und Beiträge - u.a. von Schülern Schiskes. Das Kompentium ist mit 65 Euro nicht billig - allerdings auch jeden Euro wert und auch gebraucht für ca. 30 Euro zu bekommen.

Sprache: Deutsch

609 Seiten, Notenbeispiele, gebunden

ISBN: 978-3-205-99491-6

Böhlau Verlag Wien - 2008


Karl Schiske - Eine Studie von Karlheinz Roschitz  (Österreichische Komponisten des XX. Jahrhunderts - Band 16)

Ein kleines aber feines Büchlein. Persönlich geschrieben und leicht zu lesen - und dennoch nicht oberflächlich. Lesenswerte Analysen zu "VomTode" op.25, Divertimento op.49 und der fünften Sinfonie op.50, aber auch weiterführende Gedanken. Sehr empfehlenswert. Das Buch ist nur noch auf dem Secondhand Markt für ca. 10 Euro zu bekommen.

Sprache: Deutsch

64 Seiten, Notenbeispiele, Fotos u.a., gebunden

ISBN: keine

Verlag Elisabeth Lafite, Wien (Österreichischer Bundesverlag Wien) - 1970


Rundfunk / Film / Video


Ein eineinhalbstündiges Gespräch (Tonaufnahme, kein Video) mit dem Filmemacher Kurt Bradza über "Evolution auf B" (dessen Film über Karl Schiske) - zudem Gedanken über Karl Schiske, dessen Schülerklasse und Österreichs politische, kulturelle und menschliche Vor- und Nachkriegszeit. Der obere Button führt zur Website mit dem Original, der untere Button ist eine sinnvoll um 10 Min gekürzte Version (CD-Länge) hier auf klangrede.com:

Gespräch mit Kurt Brazda über EVOLUTION AUF B (88 min) Gespräch mit Kurt Brazda über EVOLUTION AUF B (78 min)

Ein 13 minütiger Trailer zum 96 minütigen Film "Evolution auf B" ist unter diesem Link zu sehen (der Tailer ist am Ende der Seite):. Kurt Brazda hat sich unschätzbar verdient um Karl Schiske gemacht. Sein wunderbarer Film "Evolution auf B", den er zusammen mit dem genialen Kameramann Benjamin Epp gedreht hat, ist informativ und intuitiv zugleich. Zudem fängt er Atmosphäre und erzeugt auch ebensolche - was bedeutet, dass der Zuschauer und Zuhörer vom Film "mitgenommen" mit hineingezogen wird. Bradza und Epp "begleiten" die Musik mit Bildern begleitet und errreichen auf eine schlichte Weise eine sogartige Wirkung. 

Trailer (13 min) zum Film EVOLUTION AUF B

Informationen im Internet


Es gibt im Internet "versteckt" Seiten, welche weitere Informationen zu Karl Schiske bieten.

Die bezüglich Dokumenten und Tonaufnahmen wichtigste Quelle ist die Seite der Österreichischen Nationalbibliothek Wien.

Das Suchergebnis KARL SCHISKE liefert im Juli 2021 tatächlich 236 Einträge, davon allein 38 Tonaufnahmen.

Hier der Link zum kopieren und darunter der Button direkt zum Anklicken (Weiterleitung zur Österreichischen Nationalbibiothek):

https://search.onb.ac.at/primo-explore/search?institution=43ACC_ONB&vid=ONB&tab=default_tab&search_scope=ONB_gesamtbestand&mode=basic&displayMode=full&bulkSize=10&highlight=true&dum=true&query=any,contains,Karl%20Schiske&displayField=all&offset=0

Österreichische Nationalbibliothek Wien - SUCHE: Karl Schiske

Kurt Brazda hat nicht nur den Film "Evolution auf B" gemacht, sodern auch eine Internetseite zum Film eingestellt, auf der z.B. auch einige bis dato nicht bekannte Fotografien von Karl Schiske zu sehen sind.

http://www.evolution-auf-b.bc.at/karl-schiske/

Fotos von Karl Schiske und viel Infos zum Film von Kurt Brazda